Laut Studie Integration von Geflüchteten vielfach gelungen

Jeder zweite Flüchting in Arbeit

Positive Nachrichten inmitten der Corona-Zeit: Fünf Jahre nach der sogenannten Flüchtlingskrise ist die Integration von Geflüchteten nach Untersuchungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in vielen Bereichen gut gelungen. 

Laut Studie Integration von Geflüchteten vielfach gelungen / © VanoVasaio (shutterstock)
Laut Studie Integration von Geflüchteten vielfach gelungen / © VanoVasaio ( shutterstock )

Wie es in den am Mittwoch in Berlin vorgestellten Studien heißt, geht etwa jeder zweite Flüchtling, der zwischen 2013 und 2016 nach Deutschland gekommen ist, inzwischen einer Beschäftigung nach. Dazu gehören Vollzeit- und Teilzeitstellen sowie auch geringfügige Beschäftigungen.

Besonders ermutigend sei das Verhalten von Flüchtlingskindern im Schulalter. Sie fühlten sich überwiegend in ihren Schulen wohl und redeten mit ihren Freunden vor allem in deutscher Sprache. Hier liege ein großes Potenzial, so die Leiterin der Abteilung Bildung und Familie im Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Katharina Spieß.

Insgesamt seien rund 8.000 geflüchtete Menschen befragt worden, die zwischen 2013 und 2016 nach Deutschland gekommen seien. Ausgewertet wurden vier Studien auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP).

Hohe Erwartungen der Geflüchteten

Die Geflüchteten selbst gehörten laut der Wissenschaftlerin in ihren Herkunftsländern meist zur besser gebildeten Hälfte der Gesellschaft. Sie hatten demnach hohe Erwartungen, in Deutschland eine Beschäftigung zu finden. So schätzten zwei von drei Geflüchteten 2016 ihre Chancen, zwei Jahre später erwerbstätig zu sein, als hoch ein. Vor allem Männer und höher Gebildete hatten demnach große Erwartungen.

Bei den Flüchtlingskindern gebe es bei den Aktivitäten außerhalb des eigentlichen Schulunterrichts noch Nachholbedarf. Denn geflüchtete Kinder und Jugendliche seien in freiwilligen Bildungsangeboten noch unterrepräsentiert. Sie nähmen etwa nur halb so oft an Schul-AGs teil. In Sportvereinen lag ihre Mitgliederquote demnach um 18 Prozentpunkte niedriger als bei Gleichaltrigen ohne Migrationshintergrund

Eine weitere Studie zeigt nach Angaben der Wissenschaftler, dass die Sorge vieler Deutscher durch den hohen Zuzug von Geflüchteten in den Jahren 2015 und 2016 abgenommen hat. Der Anteil der Befragten, der sich "große Sorgen" über Zuwanderung macht, sank demnach von 46 Prozent im Jahr 2016 auf 32 Prozent im Jahr 2018. Im Gegensatz dazu stiegen die Ängste vor Fremdenfeindlichkeit bei den Geflüchteten an.


Kurs im Schweißen / © Ingo Wagner (dpa)
Kurs im Schweißen / © Ingo Wagner ( dpa )
Quelle:
KNA