Juliana Lukannek hat das Mottolied der Wallfahrt geschrieben

"Mein Augenblick der Ewigkeit ist das Zusammensein"

Augenblicke, die man erleben kann. Allein, gemeinsam mit anderen, zusammen mit Jesus, mit Gott. Um diese Augenblicke geht es in dem Mottolied der diesjährigen Ministrantenwallfahrt, sagt Komponistin Juliana Lukannek.

Stadtspaziergang mit dem Kardinal (DR)
Stadtspaziergang mit dem Kardinal / ( DR )

DOMRADIO.DE: 2000 Messdiener und Messdiener sind gerade in Rom. Und zwar nicht nur, um die Stadt zu erkunden, sondern um zusammen Messe zu feiern und ihren Glauben zu stärken. Die Ministrantenwallfahrt des Erzbistums Köln findet statt, schon zum achten Mal - dieses Jahr unter dem Motto "Augenblick der Ewigkeit". Und natürlich gehört auch immer ein passendes Mottolied dazu. Juliana Lukannek hat das diesjährige Mottolied geschrieben zusammen mit Jonas Dickopf. Worum geht es denn in dem Lied?

Juliana Lukannek (privat)
Juliana Lukannek / ( privat )

Juliana Lukannek (Ministrantenarbeitskreis des Erzbistums Köln): Die Message des Liedes ist eigentlich ganz einfach: Was sind Augenblicke für dich selbst als Einzelperson, für dich im Umgang mit einer anderen Person oder als Gruppe, besonders jetzt natürlich hier auf Rom gemünzt. Natürlich auch besonders in der dritten Strophe hervorgehoben, Augenblicke mit Jesus, mit Gott zusammen. Was sind da Augenblicke, die man erleben kann? Wenn man merkt, man hat diese Gänsehaut auf einmal und man weiß, dass man sich daran ein Leben lang erinnern wird. Dieser Moment, wenn man das merkt, wenn einfach die Zeit stillsteht und alles funktioniert und einfach zum perfekten Moment wird. Und das ist unser Augenblick der Ewigkeit.

DOMRADIO.DE: Um das Motto geht es in den Tagen in Rom jetzt für euch die ganze Zeit. Man macht sich so seine eigenen Gedanken. "Was ist ein Augenblick der Ewigkeit?", so gehen alle drei Strophen von deinem Lied los. Hast du eine Antwort für dich auf diese Frage gefunden?

Lukannek: Mein Augenblick der Ewigkeit ist das Zusammensein, besonders hier in Rom natürlich das Zusammensein, das Zusammenkommen mit all diesen jungen Menschen, die Lust haben, Messe zu feiern, die Lust auf Rom haben, auf das Zusammensein, auf das Feiern auch von sich selbst natürlich. Diese Momente erleben können und mit nach Hause nehmen und meistens so gestärkt zurückkommen. Das ist hier einfach immer der tollste Augenblick.

DOMRADIO.DE: Wie ist das Lied denn entstanden?

Lukannek: Das ist in einem Prozess zusammen mit Jonas Dickopf entstanden. Dadurch, dass ich im Arbeitskreis für diese Wallfahrt auch engagiert bin, wusste ich so ein bisschen, worum es auch inhaltlich in den Messen gehen wird. Daran haben wir uns ein bisschen orientiert und dann haben wir uns abgesprochen und gesagt, dass wir von dem kleinen Augenblick zu zweit zu der Gruppe und dann mit Jesus oder Gott zusammen die Augenblicke gerne darstellen. Ich habe eine Anfangsversion erstellt mit Text und Musik. Jonas hat es dann überarbeitet und zusammen haben wir dann noch mal an dieser Version gefeilt, sodass jetzt dieses Stück entstanden ist.

DOMRADIO.DE: Im normalen Leben bist du Zahnärztin. Woher kommt da dein Gespür auch für Texte und Musik?

Lukannek: Die typische Antwort, ich glaube, es kommt von meiner Mutter. Meine Familie ist auch recht musikalisch und ich war mein Leben lang mit der Trompete tatsächlich musikalisch aktiv und habe das noch nie oder noch nicht aufgehört. Es macht einfach super viel Spaß, sich einfach mit Texten und mit Melodien auseinanderzusetzen und auch da aktiv zu werden.

DOMRADIO.DE: Wie ist das für dich jetzt, wenn alle das Lied singen, das zu hören mit deinen Texten?

Juliana Lukannek (Ministrantenarbeitskreis des Erzbistums)

"Da merkt man schon, da ist Stimmung da. Die Messdiener freuen sich auch total, das dann zu singen und mitzufeiern."

Lukannek: Es ist immer super aufregend, weil man sich dann fragt "Wie kommt das Lied an? Mögen das die Leute?" Aber es ist super. Gestern war die Lichterprozession und dann wurde das zum Schluss gesungen. Natürlich waren einige dabei, die das so ein bisschen mitgrummeln, aber einige feiern das auch total. Besonders dann in der Coda, wo alle nur sagen müssen "Ein Augenblick der Ewigkeit", das kommt immer und immer wieder. Da merkt man schon, da ist Stimmung da. Die Messdiener freuen sich auch total, das dann zu singen und mitzufeiern. Das wird auch sicherlich am Freitag noch mal ein toller Augenblick, wenn es zum Abschied noch mal gesungen.

DOMRADIO.DE: Das Lied wurde gestern Abend von der Band ChroMatics gesungen und den 2000 Teilnehmenden bei der Wanderung durch die Vatikanischen Gärten. Das gehört zu den Highlights der Ministrantenwallfahrt. War das gestern für dich auch so ein magischer Moment?

Lukannek: Es ist tatsächlich immer ein magischer Moment, allein wenn man von den Gardisten dann hoch gelassen wird, erst mal Richtung Campo Santo und man dort erst mal wartet. Da  ist eine super lange Schlange, bis erst mal 2000 Leute durch vier kleine Sicherheitsschleusen durchkommen müssen. Also hatten wir natürlich etwas Verspätung, mussten natürlich etwas schneller durch die Gärten hoch. Aber es ist immer toll. Alle zücken die Handys, weil man diesen tollen Blick auf den Dom hat. Der Himmel hat sich gestern wunderbar verfärbt. Alle sitzen auf dem Boden, haben eine Kerze in der Hand und freuen sich einfach oben zu sein und zusammen zu singen, zu beten, Pfarrer Regamy zuzuhören, das ist immer toll.

Vatikanische Gärten / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Vatikanische Gärten / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )

DOMRADIO.DE: Heute ist schon Tag drei der Ministrantenwallfahrt und damit ist die Hälfte der Wallfahrt vorbei. Worauf freust du dich noch besonders in den nächsten Tagen?

Lukannek: Ich freue mich auf jeden Fall, dass wir noch nach Assisi fahren, da es das erste Mal sein wird. Ich war selbst auch noch nie in der Stadt und ich freue mich, wenn einfach 2000 Ministrantinnen und Ministranten in diesen kleinen Ort kommen und den mit Leben befüllen und wir dort natürlich auch unsere Abschlussmesse feiern.

Das Interview führte Katharina Geiger.

Stichwort

Ministranten (Messdiener) sind Helfer des Priesters. Sie nehmen liturgische Hilfsdienste wahr, etwa bei der Gabenbereitung.

Zudem sind sie für eine festliche Gestaltung des Gottesdienstes mit Weihrauch und Kerzen zuständig. In der Regel übernehmen diese Aufgaben Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene. In Deutschland gibt es laut der letzten Zählung 2016/2017 insgesamt 359.611 Messdiener, davon sind 53,3 Prozent weiblich.

Messdiener Gewänder Kleiderstange Sakristei Ministranten / © Harald Oppitz (KNA)
Messdiener Gewänder Kleiderstange Sakristei Ministranten / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
DR