Ministrant(in)

Einzug der Ministranten / © Oppitz (KNA)
Einzug der Ministranten / © Oppitz ( KNA )

Ministranten (Messdiener) sind Helfer des Priesters. Sie nehmen liturgische Hilfsdienste wahr, etwa bei der Gabenbereitung. Zudem sind sie für eine festliche Gestaltung des Gottesdienstes mit Weihrauch und Kerzen zuständig. In der Regel übernehmen diese Aufgaben Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene. In Deutschland gibt es 359.611 Messdiener (2016/2017); davon sind 53,3 Prozent weiblich.

Der Dienst des Ministranten in seiner heutigen Form hat sich erst nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) herausgebildet. Ursprünglich wurden die Hilfsdienste am Altar von jungen Klerikern (Akolythen) mit "niederen Weihen" verrichtet. Später durften auch nicht geweihte Jungen und junge Männer die Handreichungen ausüben und die Rolle des "Antwortgebers" bei den liturgischen Formeln übernehmen.

Seit dem Konzil ist der Ministrantendienst nur noch selten mit der Vorstellung einer späteren Priesterlaufbahn verbunden; vor allem in Nordeuropa und Nordamerika übernahmen zunehmend auch Mädchen diese Aufgabe. Am 11. Juli 1992 bestätigte Papst Johannes Paul II., dass "alle Laien" im Canon 230 des kirchlichen Gesetzbuches von 1983 so zu interpretieren sei, dass auch Mädchen am Altar dienen dürfen.

Offiziell hat der Vatikan den Ortsbischöfen erst 1994 die Möglichkeit eingeräumt, weibliche Messdiener zuzulassen. Bis dahin durften Frauen lediglich im Notfall als Antwortgeber "aus der Ferne" tätig sein, keinesfalls aber an den Altar herantreten. In der seelsorglichen Betreuung der Ministranten steht heute nicht nur die Erziehung zu einem korrekten Dienst am Altar, sondern auch die Motivation zu einem konsequent christlichen Leben im Vordergrund. (kna)