Dies teilte Justitia et Pax nach Beendigung ihrer am Wochenende in Berlin beendeten Herbstsitzung am Montag in Bonn mit. Sichtbar geworden sei in der Debatte über den Umgang mit Flüchtlingsbewegungen in Europa eine tiefe Krise, in der sich die EU befinde. Anstelle von einer Flüchtlingskrise müsse man daher von einer Krise Europas sprechen, so die Kommission.
Auseinandersetzung mit Rechtspopulismus
Vor allem der Erfolg rechtspopulistischer Bewegungen in vielen Ländern Europas habe die Kommission bewogen, eine Arbeitsgruppe unter der Leitung des Theologen Andreas Lob-Hüdepohl einzusetzen. Die Gruppe solle sich mit rechtem Populismus national und international auseinandersetzen und Strategien kirchlicher und politischer Arbeit diskutieren.
"Die Wahrnehmung der politischen Realitäten durch die Augen der Anderen ist unabdingbare Voraussetzung dafür, dass ein Dialog gelingen kann", erklärte Bischof Stephan Ackermann, Vorsitzender von Justitia et Pax, nach einem Vortrag über die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse im Nachbarland Polen.
Fehlendes friedenspolitisches Leitbild
Die Kommission hat sich nach eigenen Angaben bei der Herbstsitzung zudem mit dem "Weißbuch Sicherheitspolitik 2016" befasst. Sie erklärte, dass eine Sicherheitspolitik, die wesentlich auf den Umgang mit Bedrohungen sowie auf europäische und deutsche Sicherheitsinteressen abhebe, zu kurz greife. Justitia et Pax vermisst demnach weiterhin ein friedenspolitisches Leitbild.
Die Deutsche Kommission Justitia et Pax ist nach eigenen Angaben "eine Art 'Runder Tisch' der katholischen Einrichtungen und Organisationen, die im Bereich der internationalen Verantwortung der Kirche in Deutschland tätig sind".