Die evangelische Theologin Margot Käßmann hat die Haltung der russisch-orthodoxen Kirche im Ukraine-Krieg kritisiert. Der Moskauer Patriarch Kyrill schweige und nehme das Wort "Krieg" nicht in den Mund, schrieb die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in der "Bild am Sonntag".
Am vergangenen Sonntag habe Kyrill die Gegner der russischen Armee in der Ukraine als "Kräfte des Bösen" bezeichnet.
Kirche habe aus Weltkriegen gelernt
"Kirchen müssen zum Frieden aufrufen, und Krieg klar ablehnen", erklärte Käßmann und betonte, die evangelischen Kirchen in Deutschland hätten aus ihrem Versagen in den beiden Weltkriegen gelernt.
"Niemals darf sich eine Kirche nationalistisch begründen und mit nationalen Zielen identifizieren", schrieb die Theologin in ihrer Kolumne weiter.