Käßmann sagt Teilnahme am Kirchentag in Nürnberg ab

Ohne Angabe von Gründen

Die evangelische Theologin Margot Käßmann hat ihre Teilnahme am evangelischen Kirchentag im Juni abgesagt. Sie habe nicht vor, nach Nürnberg zu fahren, sagte die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland.

Margot Käßmann / © Meiko Herrmann (KNA)
Margot Käßmann / © Meiko Herrmann ( KNA )

Sie äußerte sich gegenüber der in Weimar erscheinenden mitteldeutschen Kirchenzeitung "Glaube+Heimat" (Ausgabe vom 19. März). Gründe habe sie nicht genannt.

Hauptmarkt in Nürnberg / © muratart (shutterstock)

Bereits Anfang März hatte es Irritationen über die Teilnahme der Theologin am Kirchentag gegeben. Anlass war eine geplante Konzertlesung von Käßmann mit dem Liedermacher Konstantin Wecker unter dem Motto "Entrüstet Euch! - Von der bleibenden Kraft des Pazifismus".

Käßmann hatte der in Berlin erscheinenden Monatszeitschrift "Zeitzeichen" gesagt, der Kirchentag habe die Konzertlesung abgelehnt, der Kirchentag hatte das dementiert und stattdessen erklärt, es habe keine offizielle Bewerbung gegeben.

Kirchentag bestätigte Absage

Der Kirchentag bestätigte nun auf Nachfrage der Kirchenzeitung die Absage Käßmanns als Teilnehmerin an einem der Hauptpodien und an einem politischen Nachtgebet. Eine Kirchentagssprecherin erklärte, dass die Absage ohne Angabe von Gründen erfolgt sei. Die Absage sei überraschend, aber noch vor der Präsentation des Programms erfolgt.

Kirchentag 2023 in Nürnberg (DEKT)
Kirchentag 2023 in Nürnberg / ( DEKT )

Käßmann, die von 1999 bis 2010 Landesbischöfin von Hannover war, nimmt nach eigenen Angaben seit 1979 regelmäßig an dem im zweijährigen Rhythmus stattfindenden christlichen Laientreffen teil.

Eine Teilnahme am Kirchentag in Hannover 2025 schließe sie nicht aus, sagte sie weiter. Der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag findet vom 7. bis 11. Juni in Nürnberg statt.

Deutscher Evangelischer Kirchentag

Der Deutsche Evangelische Kirchentag (DEKT) ist eine Großveranstaltung protestantischer Laien. Sie laden alle zwei Jahre in eine andere Stadt ein. Dort stehen Gottesdienste, Bibelarbeiten, Diskussionen, Konzerte und Feste auf dem Programm.

Der erste DEKT fand 1949 in Hannover statt. Seit 1959 wechseln sich die Treffen in der Regel im Zweijahresrhythmus mit den Katholikentagen ab. Rechtsträger ist der "Verein zur Förderung des Deutschen Evangelischen Kirchentages" mit Sitz in Fulda.

Evangelischer Kirchentag in Dortmund / © Benito Barajas (epd)
Evangelischer Kirchentag in Dortmund / © Benito Barajas ( epd )
Quelle:
epd