Kardinal aus Myanmar spricht auf Synode über globale Krisen

Kritik an Zerstörung riesiger Waldflächen

Zum Auftakt der letzten Woche der Weltsynode im Vatikan hat Kardinal Charles Bo aus Myanmar die Synodalen an aktuelle globale Herausforderungen erinnert. Er sprach in seiner Predigt die Themen Klimaschutz und Gerechtigkeit an.

Ein illegales Bergbaulager im Gebiet der Yanomami-Indianer im brasilianischen Bundesstaat Roraima / © Edmar Barros (dpa)
Ein illegales Bergbaulager im Gebiet der Yanomami-Indianer im brasilianischen Bundesstaat Roraima / © Edmar Barros ( dpa )

"Die menschliche Gier hat unserem Planeten bereits tiefe Wunden zugefügt und Millionen Menschen ihrer Würde beraubt", sagte der Präsident der Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen am Montag in seiner Predigt im Petersdom.

Papst Franziskus eröffnet die Weltsynode am 9. Oktober 2021 im Vatikan. / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus eröffnet die Weltsynode am 9. Oktober 2021 im Vatikan. / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

"Auf unserem synodalen Weg geht es um die Heilung und Versöhnung der Welt in Gerechtigkeit und Frieden." Bo rief zu einer "globalen Synodalität aller Menschen" auf, um eine Welt in Hoffnung, Frieden und Gerechtigkeit zu schaffen.

Kritik an Ausbeutung der Umwelt

Eine der größten Sorgen inmitten der derzeit stattfindenden Weltsynode sei das Thema Umwelt- und Klimaschutz, sagte der Erzbischof von Yangon. Viele christliche Gemeinschaften in Asien - etwa im Südchinesischen Meer, in Zentralindien, Vietnam und Myanmar - seien Beschützer der Natur gewesen, hätten aber auch unter "modernen Ideologien, Kolonialisierung und Ressourcenausbeutung" gelitten. Bo kritisierte die Zerstörung riesiger Waldflächen und zunehmende Gewalt gegen indigene Völker.

Eröffnungsmesse mit Papst Franziskus zur Weltsynode auf dem Petersplatz im Vatikan / © Romano Siciliani (KNA)
Eröffnungsmesse mit Papst Franziskus zur Weltsynode auf dem Petersplatz im Vatikan / © Romano Siciliani ( KNA )

Letzte Woche der Weltsynode angebrochen

Mit dem Gottesdienst im Petersdom hat die letzte Woche der Weltsynode im Vatikan begonnen. Seit 4. Oktober beraten rund 350 Männer und Frauen über neue Umgangsformen und mehr Mitbestimmung in der katholischen Kirche.

Für Montag war die Veröffentlichung einer "Botschaft an das Volk Gottes" geplant. Am Samstag soll ein zusammenfassender Bericht verabschiedet werden. Im Oktober 2024 kommt die Versammlung ein zweites Mal im Vatikan zusammen.

Weltsynode 2021-2024

Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.

Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Obwohl erstmals auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht haben, handelt es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode.

Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA