Kardinal Barreto fordert Rücktritt von Perus Präsidenten

Ermittlungsverfahren wegen Korruption

Der peruanische Kardinal Pedro Barreto hat den unter Korruptionsverdacht stehenden Präsidenten zum Rücktritt aufgefordert. "Der größte Gefallen, den Pedro Castillo uns tun könnte, wäre zurückzutreten", sagte der Erzbischof.

Pedro Ricardo Barreto Jimeno, peruanischer Jesuit, Erzbischof von Huancayo  / © Günter Vahlkampf (KNA)
Pedro Ricardo Barreto Jimeno, peruanischer Jesuit, Erzbischof von Huancayo / © Günter Vahlkampf ( KNA )

Die Beweislast sei erdrückend, sagte er am Montag laut örtlichen Medienberichten.

Korruption habe in Peru ein "alarmierendes" und nicht mehr hinnehmbares Maß erreicht, so Barreto. Der Kardinal beklagte einen zunehmenden "politischen und sozialen Verfall". Den Kongress rief er auf, eine Verfassungsreform in Angriff zu nehmen und Neuwahlen zu veranlassen.

Peru in tiefer Krise

Peru steckt seit Jahren in einer tiefen politischen Krise. Parlament und Regierung attackieren sich gegenseitig. Zurzeit laufen mehrere Ermittlungsverfahren gegen den marxistischen Präsidenten Castillo.

Ihm und weiteren hochrangigen Politikern werden unter anderem Korruption und die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.

Die katholische Kirche in Peru

Peru ist für die katholische Kirche eine wichtige Bastion in Lateinamerika, von den 31 Millionen Einwohnern gelten 90 Prozent als katholisch. Die Kirche hat viele Entwicklungsprojekte und setzt sich für den Schutz der indigenen Minderheiten ein, die gerade im Amazonasgebiet durch den Raubbau an der Natur und die zunehmenden Flussverschmutzungen infolge des illegalen Goldabbaus in ihren Lebensgrundlagen bedroht werden.

Gläubiger in Peru mit Rosenkranz / © Geraldo Caso (dpa)
Gläubiger in Peru mit Rosenkranz / © Geraldo Caso ( dpa )
Quelle:
KNA