Kardinal Barreto von Präsident Castillo enttäuscht

Doppelmoral und Korruption

Korruption im persönlichen Umfeld des marxistischen Präsidenten Pedro Castillo ist laut Kardinal Pedro Barreto ein Grund für die Unzufriedenheit und Krisenstimmung in Peru. Ein Teil der Bevölkerung fühle sich betrogen, so Barreto.

Pedro Castillo (M.) / © Juanpa Azabache (dpa)
Pedro Castillo (M.) / © Juanpa Azabache ( dpa )

Der Erzbischof von Huancayo, einer Region die zuletzt besonders von Protesten erschüttert wurde, äußerte sich gegenüber der Tageszeitung "El Comercio" (Sonntag Ortszeit).

Kardinal Pedro Ricardo Barreto Jimeno / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Pedro Ricardo Barreto Jimeno / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Es gebe viele Anzeichen für Korruption nicht nur in Castillos eigener Partei, sondern auch in seinem persönlichen Umfeld. Die Bevölkerung sei enttäuscht von Doppelmoral und dem Missbrauch politischer Macht zugunsten bestimmter Gruppen, so Barreto.

Friedliche Lösungen der "sozialen Spannungen"

Papst Franziskus hatte am Sonntag zu einer friedlichen Lösung der "sozialen Spannungen" in Peru aufgerufen. Dabei müssten die Rechte aller sowie die Institutionen respektiert werden, sagte er beim Mittagsgebet am Ende des Palmsonntagsgottesdienstes auf dem Petersplatz.

Peru wird seit einigen Tagen von heftigen Ausschreitungen erschüttert. An zahlreichen Orten gehen die Menschen aus Protest gegen gestiegene Lebenshaltungskosten auf die Straße, immer wieder kommt es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Die katholische Kirche in Peru

Peru ist für die katholische Kirche eine wichtige Bastion in Lateinamerika, von den 31 Millionen Einwohnern gelten 90 Prozent als katholisch. Die Kirche hat viele Entwicklungsprojekte und setzt sich für den Schutz der indigenen Minderheiten ein, die gerade im Amazonasgebiet durch den Raubbau an der Natur und die zunehmenden Flussverschmutzungen infolge des illegalen Goldabbaus in ihren Lebensgrundlagen bedroht werden.

Gläubiger in Peru mit Rosenkranz / © Geraldo Caso (dpa)
Gläubiger in Peru mit Rosenkranz / © Geraldo Caso ( dpa )
Quelle:
KNA