Bassetti ist 78 Jahre alt. Der ebenfalls angesteckte Erzbischof von Mailand, Mario Delpini (69), musste sich in Quarantäne begeben. Wie die Bischofskonferenz mitteilte, werde sich Bassetti im Krankenhaus Santa Maria della Misericordia in Perugia mehreren Untersuchungen unterziehen. "Wir begleiten ihn mit Gebeten und der Zuneigung des Volkes Gottes - in der Gewissheit, dass der Herr seinen Trost und seine Unterstützung in dieser Prüfung nicht versagen wird", sagte Bischofskonferenz-Generalsekretär Stefano Russo.
Das positive Testergebnis des Erzbischofs von Perugia war am Mittwochabend bekannt geworden. Der Kardinal erlebe diesen Moment "mit Glauben, Hoffnung und Mut", hieß es in einer Mitteilung. Kurz vor seiner Ansteckung hatte Bassetti ganz Italien angesichts erneut steigender Corona-Infektionszahlen zu mehr Verantwortungsbewusstsein aufgerufen. Das Zeugnis der Verstorbenen sei "ein Nachlass, der nicht umsonst gewesen sein darf", mahnte er.
Mailands Erzbischof in Quarantäne
Wie die Erzdiözese Mailand bekanntgab, wurde auch ihr Leiter Mario Delpini am Freitag positiv getestet. Er weise jedoch keinerlei Krankheitssymptome auf. Den Vorschriften entsprechend werde er eine Quarantänezeit absolvieren. Seine öffentlichen Termine in den kommenden Tagen sollen von den Vikaren übernommen werden.
Bassetti und Delpini sind nicht die einzigen hohen Würdenträger der katholischen Kirche in Italien, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Vor einigen Wochen starb in dem Mittelmeerland erstmals ein amtierender Diözesanbischof an Covid-19. Casertas Bischof Giovanni D'Alise (72) erlitt Anfang Oktober infolge seiner Erkrankung einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Er starb im Krankenhaus der Provinzhauptstadt Kampaniens, während er einen Rosenkranz in den Händen hielt.
Viele Priester Opfer des Virus
Kardinal Bassetti reagierte damals bestürzt auf die Todesnachricht. "Heute hat uns Bischof Giovanni verlassen, der seinen Mitmenschen bis zuletzt beigestanden und ihren Leidensweg geteilt hat", sagte er. In den vergangenen Monaten seien in Italien bereits viele Priester der Pandemie zum Opfer gefallen. Auch Bischöfe seien "in erster Linie Priester unter den Priestern".
Die Zahl der Neuinfektionen ist in Italien zuletzt kontinuierlich gestiegen. Behörden meldeten am Samstag erneut einen Rekordwert - 31.758 Fälle innerhalb von 24 Stunden.
