Kardinal Jean-Claude Hollerich hat betont, dass die Zweite Sitzungsperiode der katholischen Weltsynode weder eine Wiederholung noch eine bloße Fortsetzung der Ersten sei. Gegenüber den Beratungen vor genau einem Jahr gelte es, "einen Schritt nach vorne zu machen", sagte Hollerich am Mittwoch in der Vatikanischen Audienzhalle.
"Das ist es, was das Volk Gottes von dieser Synodalversammlung erwartet", so der Kardinal, der als Generalrelator der Synode die Beratungen koordiniert.
Ziel der ersten rund vierwöchigen Sitzungsperiode im Oktober 2023 sei das gegenseitige Kennenlernen vor allem der unterschiedlichen vertretenen Kirchen gewesen, so der Luxemburger Erzbischof.
Der manchmal mühsame Weg habe Unterschiede in der Kirche - Sprache, Kultur, Traditionen, Geschlecht, Zustand - zum Vorschein gebracht und die Teilnehmer dazu gebracht, "sie als einen Reichtum und ein Geschenk Gottes zu erkennen".
Vielfalt nicht als Bedrohung sehen
Die Erfahrung des Pluralismus der Kulturen und die Fruchtbarkeit des Dialogs zwischen ihnen sei "eine Bedingung für das Leben der Kirche und keine Bedrohung für ihre Katholizität", so Hollerich.
Nun dürften die entdeckten Reichtümer nicht in einer Schatulle verbleiben, sondern müssten in den "Kreislauf des Austauschs von Gaben eintreten, der die Gemeinschaft der Kirche als Ganzes nährt".
Weiter verwies der Kardinal auf die zehn Studiengruppen, die Papst Franziskus im Februar einrichten ließ, um sich eingehend mit wichtigen theologischen Fragen zu befassen, für die im Plenum nicht genug Zeit sei. Mit der Einsetzung dieser Gruppen habe die Umsetzung der Empfehlungen der Synode bereits begonnen.
Dem Willen des Papstes folgend bestünden die Gruppen aus Vertretern der Römischen Kurie ebenso wie aus Seelsorgern und Experten unterschiedlicher Herkunft, Männer und Frauen, Priester, Ordensleute sowie Menschen unterschiedlicher beruflicher Fähigkeiten. Sie seien "wahre Laboratorien der Synodalität", betonte Hollerich.