Angesichts zahlloser Toter durch Gewalt, Katastrophen und Kriege an der Botschaft Jesu festzuhalten, fordere den Glauben und die Hoffnung radikal heraus, betonte Marx in einem Radio-Gespräch. Der Beitrag für die Reihe "Zum Sonntag" im Bayerischen Rundfunk wird am 6. April um 7.25 Uhr auf Bayern 2 Radio ausgestrahlt.
Oft könne es einfacher erscheinen, "die Kreuze der Welt zu verhüllen und damit gar nicht erst das Leiden zu betrachten und an sich heranzulassen“, räumt der Erzbischof von München und Freising ein.
Unter dem Eindruck persönlicher Schicksalsschläge und der globalen Nachrichtenlage sei es für viele Menschen eine Herausforderung, noch wirklich an einen Gott zu glauben, der den Tod ein für allemal besiegt und Heil für alle Welt und alle Zeit ermöglicht habe.
Leid aufnehmen
Neben Verzweiflung und Verdrängung gibt es laut dem Kardinal jedoch eine weitere Option. Sie werde im Kreuzestod Jesu sichtbar: "Der Blick auf den Gekreuzigten, auf den, der ungerecht leidet und darin zugleich Erlösung, Heil und ewiges Leben verheißt, ist eine ungeheure Provokation.“
Jesus weiche dem Leiden nicht aus. Vielmehr zeige der Blick auf den Gekreuzigten: "Wir sind nicht allein in unserem Leid.“ Jesus zeige sich am Kreuz als ein Gott, der das Leiden der Welt nicht verdränge, sondern aufnehme und heile. "Das gibt eine Hoffnung, die dem Tod und der Gewalt, die der Ungerechtigkeit und der Verzweiflung standhält“, betont Marx.