Kardinal Marx wegen des wachsenden Antisemitismus erschüttert

Christen und Juden lassen sich nicht mehr trennen

Im Rahmen der Kampagne #50tagelaut äußern sich Persönlichkeiten aus Kirche, Politik und Gesellschaft in Videos gegen Antisemitismus. Auch der Münchner Kardinal Reinhard hat Stellung bezogen und die christliche Solidarität beteuert.

Gottesdienst in der Basilika St. Ulrich und Afra in Augsburg unter Leitung von Kardinal Reinhard Marx. / © Marko Orlovic (DBK)
Gottesdienst in der Basilika St. Ulrich und Afra in Augsburg unter Leitung von Kardinal Reinhard Marx. / © Marko Orlovic ( DBK )

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat sich schockiert und erschüttert über den wachsenden Antisemitismus in Deutschland und weltweit gezeigt. Es bedrücke ihn sehr, dass Jüdinnen und Juden Angst haben müssten und Sorgen über ihre Zukunft äußerten, sagte der Erzbischof von München und Freising in einem am Mittwoch veröffentlichten Videostatement: "Wir müssen ganz klar sagen: Wir stehen zusammen, und wir lassen es nicht zu, dass in diesem Land Judenhass wieder einen Platz bekommt."

Kundgebung gegen Antisemitismus in Berlin / © Markus Nowak (KNA)
Kundgebung gegen Antisemitismus in Berlin / © Markus Nowak ( KNA )

"Das trifft uns wirklich ins Herz in einem Land, auf einem Kontinent, der so viel an Antijudaismus, Antisemitismus und Gewalt gegen Juden erlebt hat", erklärt der Kardinal. In einer Zeit, "in der wir endlich so weit sind, dass wir klar sagen: Wir lassen uns nicht mehr trennen, wir gehen Schulter an Schulter – gerade wir Christinnen und Christen mit den Jüdinnen und Juden – da ist das erschütternd".

Zeichen der Solidarität

Das Video wurde im Rahmen der Kampagne "#50tagelaut" des Deutschen Koordinierungsrats der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit aufgenommen. Es ist ab 17.30 Uhr auf den Social-Media-Kanälen der Erzdiözese sowie denen des Rats abrufbar. Dieser will als älteste Institution im christlich-jüdischen Dialog in Deutschland mit seiner Aktion ein Zeichen der Solidarität mit Jüdinnen und Juden und gegen Antisemitismus setzen.

Start war am 19. August. Seither werden täglich, 50 Tage lang, Videostatements von Persönlichkeiten aus Kirche, Politik und Gesellschaft veröffentlicht. Das Ende ist am 7. Oktober 2024 geplant, am ersten Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel.

Hamas und Hisbollah

Die Hamas und die Hisbollah sind radikalislamische Organisationen im Nahen Osten. Zu ihren verbindenden Hauptzielen gehören die Bekämpfung und Vernichtung des Staates Israel.

Die Hamas mobilisiert (dpa)
Die Hamas mobilisiert / ( dpa )
Quelle:
KNA