Kardinal Marx würdigt "friedliche Wiesn"

"Feier des Lebens"

Kardinal Reinhard Marx hat das Verbindende von Festen gerade in Krisenzeiten hervorgehoben. Angesichts des zu Ende gehenden Oktoberfestes sagte er, es sei wichtig, dass Menschen zusammenkämen und erlebten, was sie alles verbinde.

Brezeln auf dem Oktoberfest / © franz12 (shutterstock)

"Das ist nicht das, was in den Schlagzeilen steht, was aber den Herzschlag unserer Gesellschaft ausmacht: Wir erleben uns doch als Menschen, und nicht als Gegner." Der Erzbischof von München und Freising äußert sich in einem Beitrag für die Reihe "Zum Sonntag" des Bayerischen Rundfunks. Dieser wird am 6. Oktober um 7.25 Uhr im Hörfunkprogramm Bayern 2 gesendet.

Kardinal Reinhard Marx / © Julia Steinbrecht (KNA)
Kardinal Reinhard Marx / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Das größte Volksfest der Welt, das jedes Jahr Millionen von Menschen aus aller Welt auf der Münchner Theresienwiese zusammenbringe, fasziniere "quer durch alle Generationen und Nationen", erinnert Marx. Der Ausruf "Auf eine friedliche Wiesn" bei der Eröffnung sei ein "sehr ernster Wunsch".

Ein Fest unterbricht den Alltag

Darf man denn angesichts von Terror, Gewalt, Krieg, Naturkatastrophen derzeit wirklich so ausgelassen feiern? Diese Frage beantwortet Marx mit "Ja! Ganz unbedingt sogar!" Ein Fest unterbreche immer den Alltag, öffne den Blick für das Gemeinsame und Schöne im Leben, schaffe Dankbarkeit und manchmal sogar Hoffnung und Zuversicht. "Dann ist eine friedliche Wiesn immer eine Feier des Lebens!"

Gemeinsam feiern gehöre für ihn zum Menschsein und zum Christsein dazu, betont Marx. Es sei wichtig, "all den Unheilpropheten etwas entgegenzusetzen, die unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt, unsere Demokratie, unseren Frieden über Nationen und Grenzen hinweg, letztlich kaputtmachen wollen". 

Der Kardinal resümiert: "Das Stärkste, was wir haben, ist unsere Mitmenschlichkeit und die Anerkennung des Anderen. Und die zeigen wir in der Not und im Fest!"

Erzbistum München und Freising

 © Diffracting Light (shutterstock)

Um das Jahr 724 kam der Heilige Korbinian aus Arpajon bei Paris als Wanderbischof nach Freising und predigte in Altbayern den christlichen Glauben. Er ist der geistliche Vater des Bistums Freising und des Erzbistums München und Freising. 739 wurde das Bistum Freising errichtet und entwickelte sich in der Folge zum kulturellen Zentrums Altbayerns. In der Säkularisation von 1802 wurde das Bistum Freising aufgehoben, Papst Pius VII. legte 1821 das Gebiet des Erzbistums München und Freising fest.

Quelle:
KNA