Der neue Erzbischof von Washington, Kardinal Robert McElroy, warnt vor möglichen Plänen der kommenden Regierung von Donald Trump für Massenabschiebungen.
Diese seien mit der katholischen Lehre unvereinbar, sagte der Kardinal dem Internetportal "Crux" (Mittwoch). Zwar lehre die Kirche, dass ein Land das Recht habe, seine Grenzen zu kontrollieren, doch erforderlich sei "ein Gespür für die Würde eines jeden Menschen".
McElroy wurde am Montag als bisheriger Bischof von San Diego von Papst Franziskus zum neuen Leiter der Erzdiözese in der US-Hauptstadt ernannt. Der 70-Jährige gehört zu den Verbündeten des Papstes und fordert Raum für sexuelle Minderheiten und Migranten. Den wiedergewählten US-Präsidenten Donald Trump kritisierte er bereits in dessen erster Amtszeit für seine Regierungspolitik.
Gebet für die neue Regierung
Abgesehen von der Sorge um die Einwanderungspläne müsse man derzeit abwarten, was sich in der Regierung herauskristallisiere, so McElroy.
Deshalb rufe er alle Katholiken auf, für den wiedergewählten Präsidenten und die Amtsträger im ganzen Land zu beten. "Ich bete dafür, dass die Regierung von Präsident Trump und alle Gesetzgeber und Gouverneure auf bundesstaatlicher und lokaler Ebene im ganzen Land zusammenarbeiten, um unser Land wirklich besser zu machen", so der Kardinal.
Was die Erzdiözese der amerikanischen Hauptstadt angeht, räumte der Kardinal ein, dass es dort Versagen bezüglich sexuellen Missbrauchs durch Geistliche gegeben habe. Dies bezeichnete er als "massiven Verrat", der eine moralische und finanzielle Abrechnung zur Folge habe.
Des Weiteren verwies McElroy auf die Notwendigkeit einer Kultur der Begegnung, wie sie der Papst fordert. Für die ersten Wochen nach der Amtsübergabe am 20. Januar plant er deshalb ein Treffen mit den Priestern und Mitarbeitern der Erzdiözese.
McElroys feierlicher Gottesdienst zur Amtseinführung soll am 11. März in der Basilika des Nationalheiligtums der Unbefleckten Empfängnis in Washington stattfinden.