Der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte Müller am Donnerstag: "Eine Synode ist eine gottesdienstliche Feier und nicht zu verwechseln mit einer Aktionärsversammlung in einem Sterne-Hotel."
Nötigung zur Bescheidenheit
Dass viele Bischöfe und Kardinäle bei der aktuellen Synode in Rom "Zivil-, Sport- oder Straßenkleidung" tagten, sei daher unlogisch. "Vielleicht steht dahinter nur eine billige Anbiederung oder die Nötigung zur Bescheidenheit, um sich nicht sichtbar von den Laien zu unterscheiden", so der Kardinal.
Bei den Sitzungen der seit 4. Oktober tagenden Weltsynode in Rom haben die meisten Kleriker nach den ersten Tagen ihre klerikale Kleidung durch zivile Anzüge ersetzt. Lediglich Müller und wenige andere tragen weiter den Talar und die dazugehörende Kopfbedeckung.
Keine Kleiderordnung
In dem vom Synodensekretariat vorgegebenen Regelwerk ("Regolamento") für die Teilnehmer heißt es, dass für Bischöfe und Kardinäle nur am ersten und am letzten Tag der Talar vorgeschrieben sei. Eine Verpflichtung zum Tragen ziviler Kleidung an den übrigen Tagen enthält es nicht.