Kardinal Schönborn leitet Kardinalskommission der Vatikanbank

Un-Ruhestand

Wiens Kardinal Christoph Schönborn hat die Leitung der Kardinalskommission der Vatikanbank IOR übernommen. Am Freitag trat er das Amt an. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass er 2025 als Erzbischof von Wien in den Ruhestand geht.

Blick auf den Turm Niccolo V. (m.), dem Sitz der Vatikanbank "Istituto per le Opere di Religione" (IOR), am 30. September 2023 im Vatikan / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Blick auf den Turm Niccolo V. (m.), dem Sitz der Vatikanbank "Istituto per le Opere di Religione" (IOR), am 30. September 2023 im Vatikan / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

In einer ersten Stellungnahme, die das IOR am Freitag verbreitete, sagte Schönborn, er wolle "Professionalität, Transparenz und Einhaltung der internationalen Vorschriften"» bei der Vatikanbank fördern. Schönborn übernahm die Präsidentschaft des Gremiums von Kardinal Santos Abril y Castello, der dieses Amt zehn Jahre inne hatte. Zudem berief Papst Franziskus den Schweizer Kardinal Emil Paul Tscherrig in die Aufsichtskommission.

Schönborn ist seit 1995 Erzbischof von Wien. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass er Anfang 2025 in den Ruhestand gehen wird. Seit 2014 ist er Mitglied der Kardinalskommission, die über dem Aufsichtsrat der Vatikanbank steht.

Keine Kredite

Das 1942 gegründete "Institut für die religiösen Werke" (IOR) verwaltet die Finanzen seiner Kunden, die überwiegend aus kirchlichen Institutionen, Ordensgemeinschaften und am Vatikan akkreditierten Diplomaten bestehen. Es gehört nicht zur vatikanischen Kurie. Seine Erträge stellt es dem Papst zur Verfügung.

Anders als die meisten Banken vergibt das IOR keine Kredite. In der Vergangenheit geriet das Institut durch Geldwäscheverdacht in Kritik. Seit 2010 gab es mehrere Reformschritte, die mehr Transparenz schaffen sollte.

Vatikanbank

Als "Vatikanbank" wird landläufig das "Institut für die religiösen Werke" (Istituto per le Opere di Religione, IOR) bezeichnet. Das IOR ist jedoch nur im eingeschränkten Sinne eine Bank. Einige bankentypische Dienstleistungen wie die Vergabe von Krediten bietet es nicht an. Hauptzweck des 1942 gegründeten Instituts ist laut Statuten die Verwaltung von Kapital, dessen Erträge "für Werke der Kirche und für christliche Wohltätigkeit in allen Teilen der Welt bestimmt sind".

Hauptsitz der Vatikanbank  / © Romano Siciliani (KNA)
Hauptsitz der Vatikanbank / © Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA