Mit Gebeten und geistlichen Gesängen hat am Samstagmorgen der letzte Sitzungstag der katholischen Weltsynode im Vatikan begonnen. In Anwesenheit von Papst Franziskus dankten die rund 360 Teilnehmenden Gott für die vierwöchige Synodenerfahrung und beteten um ein gutes Abschlussdokument.
Im Tagesverlauf sollte ein Entwurf für den finalen Text verlesen und danach Punkt für Punkt abgestimmt werden. Nur die Abschnitte, denen mehr als zwei Drittel der Teilnehmer zustimmen, gelten als Beschluss der Synode. Der so beschlossene Text wird anschließend dem Papst zur Entscheidung vorgelegt. In der Regel verfasst er dann auf der Grundlage dieses Dokuments ein sogenanntes nachsynodales Schreiben, das er an die gesamte katholische Weltkirche richtet.
Ende eines langen Beratungsprozesses
Die weltweite Synode, an der erstmals auch Frauen teilnahmen, tagte in zwei Etappen. Die erste Runde kam im Oktober 2023 zusammen, die zweite wurde am 2. Oktober 2024 mit einem feierlichen Gottesdienst auf dem Petersplatz eröffnet. Zuvor hatte es sogenannte Kontinentalversammlungen in allen Erdteilen gegeben.
Wichtigstes Thema der Beratungen war die Einführung einer neuen Kultur des gemeinschaftlichen Beratens und Entscheidens in der hierarchisch aufgebauten katholischen Kirche. Daneben wurden auch Themen wie die Dezentralisierung der Weltkirche, der Zugang von Frauen zu Weiheämtern und der Umgang mit sexuellen Minderheiten besprochen.