Kardinal Christoph Schönborn begleitet das Kirchenoberhaupt auf seiner Reise. Der zweite Besuch von Franziskus auf der Arabischen Halbinsel nach seiner Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate werde in dem Golfstaat als "starkes Zeichen" wahrgenommen, sagte Schönborn der Presseagentur Kathpress (Samstag). "Überall sieht man die vatikanischen Fahnen und Bilder vom Papst." Schönborn hatte von Donnerstag bis Freitag am "Bahrain Dialog Forum" teilgenommen, bei dem auch Papst Franziskus eine Rede hielt.
Die besondere Stärke des Forums war nach Schönborns Worten, "dass es überhaupt stattgefunden hat in einer so stark islamisch geprägten Welt, dass der Dialog der ausdrückliche Wille des Königs beziehungsweise der Regierung ist". Es gebe deutliche Zeichen, dass man auf dem Weg zu einer interreligiösen Öffnung sei. Aber: "Es bleibt noch viel zu tun", so Schönborn.
Mehr als nur interreligiöse Diplomatie
Zwischen Franziskus und dem ebenfalls in Bahrain anwesenden Großimam der einflussreichen Kairoer Al-Azhar-Universität, Ahmed al-Tayyeb, sei eine echte Freundschaft entstanden, so der Kardinal. Die Begegnungen und Initiativen der beiden Religionsführer seien weit mehr als nur interreligiöse Diplomatie. Papst und Großimam hatten 2019 in Abu Dhabi die "Erklärung über die universale Geschwisterlichkeit der Menschen" unterzeichnet, die als bahnbrechend für den interreligiösen Dialog gilt.
Papst Franziskus war am Donnerstag nach Bahrain gereist. Am Samstagmorgen (Ortszeit) feierte er in Riffa zusammen mit 28.000 Menschen eine Messe. In seiner Predigt rief Franziskus zu bedingungsloser Nächstenliebe auf. Dabei gehe es nicht nur um Liebe zu Nahestehenden, sondern zu allen, auch den Feinden.