"Ohne Migration könnte Österreich überhaupt nicht funktionieren." Eine entsprechende Politik sei grundsätzlich von der Flüchtlingsfrage zu trennen, so Schönborn, der erneut einen solidarischen Umgang mit Betroffenen einforderte.
Er sei in Integrationsfragen kein Fachmann und wolle daher der Politik auch keine weisen Ratschläge geben, betonte der Kardinal.
Er frage sich aber, ob es nicht möglich sei, die Menschen schneller in den Arbeitsprozess zu integrieren.
Das Beispiel der Bosnien-Flüchtlinge in den 90e Jahren habe gezeigt: "Aus Flüchtlingen werden Mitbürgerinnen und Mitbürger, wenn sie am Leben teilnehmen."
Gewaltiger globaler Migrationsdruck
Schönborn sprach von einem gewaltigen globalen Migrationsdruck, der mit Armut, Klimawandel, Kriegen, sozialer Ungerechtigkeit oder Hungersnöten zu tun habe. "Solche Migrationsströme kann man nicht mit Zäunen eindämmen. Die hat es immer in der Geschichte gegeben", so der Erzbischof.