Universitäten sollen für Migration sensibilisieren

Papst will Grundlage für interkulturelle Gesellschaft

Universitäten seien ein idealer Ort, um Studierende für Freiwilligenarbeit zugunsten von Geflüchteten oder Migranten im Allgemeinen zu gewinnen, sagte der Papst bei einem Flüchtlingskongress. Unis seien privilegierte Räume dafür.

Wappen der Pontificia Universita Gregoriana, der Päpstlichen Universität Gregoriana. Über dem Haupteingang hängen Gemälde der Päpste Gregor XIII. (l.) und Leo XII. (r.) / © Romano Siciliani (KNA)
Wappen der Pontificia Universita Gregoriana, der Päpstlichen Universität Gregoriana. Über dem Haupteingang hängen Gemälde der Päpste Gregor XIII. (l.) und Leo XII. (r.) / © Romano Siciliani ( KNA )

Papst Franziskus hat Universitäten dazu aufgefordert, ihre Studierenden für das Thema Migration zu sensibilisieren. Sie seien ein idealer Ort, um die Freiwilligenarbeit junger Menschen zugunsten von Flüchtlingen, Asylbewerbern und gefährdeten Migranten zu fördern, so das Kirchenoberhaupt vor Teilnehmern eines Flüchtlingskongresses am Donnerstag im Vatikan. Schulen und Universitäten seien privilegierte Räume auch für Begegnung und Integration.

Interkulturelle Gesellschaft aufbauen

Die Studierenden von heute seien die Verwalter, Unternehmer und Kulturschaffenden von morgen. Franziskus rief die Hochschulvertreter auf, diese "in einer aufmerksamen Lektüre des Migrationsphänomens, in einer Perspektive der globalen Gerechtigkeit und Mitverantwortung sowie in Gemeinschaft in Vielfalt auszubilden". Universitäten könnten "die Grundlagen für den Aufbau einer interkulturellen Gesellschaft schaffen, in der ethnische, sprachliche und religiöse Unterschiede als Vorteil und nicht als Hindernis für die gemeinsame Zukunft betrachtet werden".

Bildung für Migranten

Weiter forderte er von den Akademikern, ihr Engagement für Bildungsangebote für Migranten und Migrantinnen fortzusetzen. Mit dem internationalen akademischen Netzwerk könne auch die Anerkennung der Qualifikationen und beruflichen Fähigkeiten von Migranten und Flüchtlingen erleichtert werden, so der Papst. Dies komme nicht nur den Betroffenen zugute, sondern auch der Gesellschaft des Aufnahmelandes. Der Beitrag von Migranten und Flüchtlingen sei für das soziale und wirtschaftliche Wachstum der Gesellschaften von grundlegender Bedeutung, erklärte Franziskus.

Von Montag bis Mittwoch hatte die Päpstliche Universität Gregoriana zu einer Konferenz zu Initiativen in der Bildungsarbeit mit Flüchtlingen und Migranten eingeladen. An dem Kongress unter dem Motto "Vorwärts gehen - tiefer forschen - zusammen" nahmen etwa UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi, der Direktor des Jesuitenflüchtlingsdienstes weltweit, Thomas Smolich, sowie der Leiter der vatikanischen Entwicklungsbehörde, Kardinal Michael Czerny, teil.

Interkulturelle Woche 2022

#offengeht lautet das Motto der Interkulturellen Woche (IKW) für 2022. Die bundesweit jährlich stattfindende IKW ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Sie findet seit 1975 Ende September statt und wird von Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Integrationsbeiräten und -beauftragten, Migrantenorganisationen, Religionsgemeinschaften und Initiativgruppen unterstützt und mitgetragen. In mehr als 500 Städten und Gemeinden finden vom 25.

An einem Strang ziehen / © CJMM (Pixabay)
An einem Strang ziehen / © CJMM ( Pixabay )
Quelle:
KNA
Mehr zum Thema