Papst Franziskus hat Universitäten dazu aufgefordert, ihre Studierenden für das Thema Migration zu sensibilisieren. Sie seien ein idealer Ort, um die Freiwilligenarbeit junger Menschen zugunsten von Flüchtlingen, Asylbewerbern und gefährdeten Migranten zu fördern, so das Kirchenoberhaupt vor Teilnehmern eines Flüchtlingskongresses am Donnerstag im Vatikan. Schulen und Universitäten seien privilegierte Räume auch für Begegnung und Integration.
Interkulturelle Gesellschaft aufbauen
Die Studierenden von heute seien die Verwalter, Unternehmer und Kulturschaffenden von morgen. Franziskus rief die Hochschulvertreter auf, diese "in einer aufmerksamen Lektüre des Migrationsphänomens, in einer Perspektive der globalen Gerechtigkeit und Mitverantwortung sowie in Gemeinschaft in Vielfalt auszubilden". Universitäten könnten "die Grundlagen für den Aufbau einer interkulturellen Gesellschaft schaffen, in der ethnische, sprachliche und religiöse Unterschiede als Vorteil und nicht als Hindernis für die gemeinsame Zukunft betrachtet werden".
Bildung für Migranten
Weiter forderte er von den Akademikern, ihr Engagement für Bildungsangebote für Migranten und Migrantinnen fortzusetzen. Mit dem internationalen akademischen Netzwerk könne auch die Anerkennung der Qualifikationen und beruflichen Fähigkeiten von Migranten und Flüchtlingen erleichtert werden, so der Papst. Dies komme nicht nur den Betroffenen zugute, sondern auch der Gesellschaft des Aufnahmelandes. Der Beitrag von Migranten und Flüchtlingen sei für das soziale und wirtschaftliche Wachstum der Gesellschaften von grundlegender Bedeutung, erklärte Franziskus.
Von Montag bis Mittwoch hatte die Päpstliche Universität Gregoriana zu einer Konferenz zu Initiativen in der Bildungsarbeit mit Flüchtlingen und Migranten eingeladen. An dem Kongress unter dem Motto "Vorwärts gehen - tiefer forschen - zusammen" nahmen etwa UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi, der Direktor des Jesuitenflüchtlingsdienstes weltweit, Thomas Smolich, sowie der Leiter der vatikanischen Entwicklungsbehörde, Kardinal Michael Czerny, teil.