Beim Besuch in der St. Rita-Schule im Libanon überreichte er einen Scheck über 10.000 Euro, die die Schüler der Kölner Domsingschule im Schuljahr 2016/17 mit Aktionen für die Flüchtlingshilfe gesammelt hatten. Die Domsingschule übernimmt damit eine Patenschaft für die libanesische Schule.
"Wir bauen eine Brücke zu euch"
Kardinal Woelki betonte bei seinem Besuch, er freue sich über die Verbindung der St.-Rita Schule im Libanon und der Domsingschule. "Klar, Geld ist immer wichtig, gerade wenn es in die Ausbildung von Flüchtlingskindern und Bedürftigen investiert wird. Aber eine Partnerschaft über alle Ländergrenzen hinweg zeigt doch auch: Wir bauen eine Brücke zu euch und lassen euch mit euren Sorgen und Nöten nicht alleine", sagte der Erzbischof und fügte hinzu: "Es ist meine feste Überzeugung – gerade der Einsatz für Kinder und Jugendliche und für ein friedliches Zusammenlernen mit guten und fairen Bildungsangeboten ermöglicht auf Dauer mehr Frieden und Gerechtigkeit auf unserer Welt."
Die St.-Rita-Schule ist eine besondere Schule: Am Vormittag findet hier regulärer Unterricht statt, am Nachmittag werden mit Unterstützung aus dem Erzbistum Köln syrische Flüchtlingskinder in Mathematik, Englisch, Französisch und Arabisch unterrichtet.
Profiteure auf beiden Seiten
Von der neuen Patenschaft sollen die Kölner Schüler sowie die Schüler im Libanon profitieren. "Wir freuen uns über diese Unterstützung der St.-Rita-Schule durch die Domsingschule. Wir sehen in der Patenschaft aber mehr als eine einseitige Unterstützung. Vielmehr lernen die Domsingschüler etwas über die Lebenssituation Gleichaltriger im Libanon und werden damit über die Geschichten der Kinder selbst sensibel für so große Themen wie Flucht und Heimat", sagte Dr. Bernadette Schwarz-Boenneke, Leiterin der Hauptabteilung Schule/Hochschule im Erzbistum Köln.
Das Projekt richtet sich in erster Linie an christliche Kinder. Muslimische Kinder besuchen in der Regel Schulen der UN in den Flüchtlingslagern. Christliche Familien lassen sich aus Angst vor Repressalien häufig nicht offiziell registrieren, sodass auch die Kinder aus dem System fallen. Hier ist der Bedarf an Schulbildung deswegen besonders hoch. Der Projektpartner Pontifical Mission ist eine päpstliche Organisation, die Flüchtlinge im Nahen Osten unterstützt.