Zuvor hatte Kardinal Woelki den Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Pierbattista Kardinal Pizzaballa, in Köln getroffen.
Mit der Unterstützung des Erzbistums wird das Patriarchat seine laufenden Bemühungen verstärken, Menschen in Not mit dringend benötigter humanitärer Hilfe, darunter Lebensmitteln und Medikamenten, zu versorgen und Angebote wie Dienste zur psychosozialen Unterstützung anzubieten.
Hoffnung inmitten von Konflikten
In seiner Funktion als Präsident des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande verbindet den Kölner Erzbischof traditionsgemäß eine enge Beziehung zum Lateinischen Patriarchat in Jerusalem. So besuchte Kardinal Woelki zuletzt im März 2023 und Mai 2024 christliche Gemeinden, Hilfsorganisationen und Notleidende im Heiligen Land, um vor Ort mit den Menschen über ihre Sorgen und Anliegen zu sprechen.
"In diesen dunklen Zeiten, in denen Krieg und Leid so viele Herzen beschweren, möchte ich ein kleines Licht entzünden, ein Zeichen der Hoffnung und Nächstenliebe. Möge diese Weihnachtsgabe unseren Brüdern und Schwestern in Gaza helfen, damit sie trotz allem die Wärme und den Frieden von Weihnachten spüren können", so der Erzbischof von Köln beim Zusammentreffen mit Kardinal Pizzaballa in Köln. "Diese Unterstützung soll ein Ausdruck unserer gemeinsamen Hoffnung auf Frieden und der verbindenden Liebe Christi sein."
Neben der unmittelbaren Notlage in Gaza nahmen die beiden Kardinäle auch die wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen im Westjordanland sowie in Ostjerusalem in den Blick. Die Abwanderung christlicher Gemeinden bedroht gegenwärtig auch die christliche Präsenz im Heiligen Land und gefährdet damit die Vielfalt vor Ort. Mit der zugesagten Unterstützung an das Patriarchat wird die Ortskirche von Jerusalem in der Lage sein, eine wirksame Perspektive für die leidenden Gemeinschaften vor Ort zu bieten.
Kirche als Vermittler von Hoffnung und Versöhnung
Bereits am 3. Dezember unterstrich Kardinal Pizzaballa bei seinem Vortrag an der Kölner Hochschule für Theologie (KHKT) die Rolle der Kirche nicht als politischem Akteur, sondern als Leuchtfeuer von Hoffnung und Versöhnung: "Es ist die Pflicht der politischen und religiösen Führungspersönlichkeiten, eine immer engere Beziehung zwischen den verschiedenen Gemeinschaften zu fördern", so Pizzaballa, der allen Initiativen dankte, die mit ihrem Dialog und ihrer Hilfe dazu beitragen, Frieden in der Region zu sichern.
Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem betreut die 450.000 Christen in Israel, Jordanien, Zypern und den Palästinensischen Gebieten, darunter auch Migranten und Asylbewerber. Es umfasst über 60 arabischsprachige Gemeinden, mehrere hebräischsprachige Missionen und kümmert sich auch um katholische Arbeitsmigranten aus verschiedenen Ländern. Mit seinen Bildungseinrichtungen und sozialen Werken spielt das Patriarchat eine wichtige Rolle in der Versorgung und Förderung der lokalen Gemeinschaften.
Das Erzbistum Köln unterhält eine enge Beziehung mit dem Deutschen Verein vom Heiligen Lande (DVHL), dessen Präsident Kardinal Woelki ist. Das Erzbistum unterstützt die Einrichtungen des DVHL in der Region wie die Dormitio-Abtei auf dem Zion, die Brotvermehrungskirche in Tabgha sowie die Schmidt-Schule und das Altenheim Beit Emmaus finanziell und administrativ. Sie haben eine hohe Bedeutung für internationale Pilger und die Ortskirche.
Jährlich fließen mehrere Hunderttausend Euro aus Köln in das Heilige Land, um die lokalen Gemeinden zu stärken und Pilgerstätten zu erhalten. Durch die Unterstützung an das Lateinische Patriarchat von Jerusalem erfolgt nun ein weiteres Zeichen der Solidarität und Hoffnung vom Erzbistum Köln in das Heilige Land.