Kardinal Zuppi schließt sich Papst-Appell zur Ukraine an

Mit Franziskus im Bunde

Kardinal Matteo Zuppi hat sich dem Friedensappell von Papst Franziskus zum Krieg in der Ukraine angeschlossen. Alle Menschen könnten Werkzeuge des Friedens sein, zitierte Zuppi den Heiligen Franziskus an dessen Gedenktag.

Kardinal Matteo Zuppi / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Matteo Zuppi / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Bei einem Gottesdienst in Assisi, an dem auch Staatspräsident Sergio Mattarella teilnahm, sagte der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz am Dienstag: "Wir glauben, dass der schreckliche Wolf des Krieges gezähmt werden kann und schließen uns dem tief bewegten Appell des Papstes an die beiden direkt betroffenen Präsidenten an".

Alle Menschen könnten Werkzeuge des Friedens sein, zitierte Zuppi den Heiligen Franziskus. Auch der Heilige habe in einer von Krieg und Feindschaft geprägten Gesellschaft gelebt und dennoch den Frieden zu seinen Mitmenschen gebracht.

Predigt am Gedenktag des italienischen Nationalheiligen Franziskus

Zuppi hielt seine Predigt am Gedenktag des italienischen Nationalheiligen Franziskus. Anwesend waren neben Mattarella auch mehrere Minister der amtierenden italienischen Regierung sowie zahlreiche Kardinäle und Bischöfe. Die Messe wurde im Gedenken an die Opfer der Corona-Pandemie und ihrer Pflegekräfte gefeiert.

Statue des Heiligen Franz von Assisi / © Paoloesse (shutterstock)
Statue des Heiligen Franz von Assisi / © Paoloesse ( shutterstock )

"Bruder aller zu sein ist das Gegenteil der Corona-Pandemie!", predigte Zuppi. Dem Heiligen Franziskus folgend könne heute das Leiden gemeinsam durch die Kraft der Liebe überwunden werden. Nach dem Vorbild Jesu habe der Heilige eine Atmosphäre geschaffen, "in der jeder Mensch Platz hat, angefangen bei den Ärmsten".

"Wir haben verstanden, dass die Dunkelheit besiegt werden kann, wenn auch nur mit einer kleinen Lampe der Menschlichkeit", betonte der Kardinal. Zu Beginn der Messe entzündete Staatsoberhaupt Mattarella in der Basilika symbolisch das Franziskus-Licht.

Vertrauen in Fürsprache des Heiligen Franziskus

Zuppi vertraute in seiner Ansprache Italien der Fürsprache des Heiligen Franziskus an: "Möge er in diesem entscheidenden Moment die Liebe zum Gemeinwesen und den Dienst am gemeinsamen Haus unterstützen." Weiter rief Zuppi die Politiker und Bürger auf, alle sollten trotz der notwendigen Unterschiede im nationalen Interesse zusammenwirken und "die Institutionen stärken, ohne die kein Plan verwirklicht werden kann".

Giorgia Meloni, Matteo Salvini und Silvio Berlusconi (v.l.n.r.) / © Alessia Pierdomenico (shutterstock)
Giorgia Meloni, Matteo Salvini und Silvio Berlusconi (v.l.n.r.) / © Alessia Pierdomenico ( shutterstock )

Italien hat am 25. September ein neues Parlament gewählt, aus dem die rechtsnationale Partei "Fratelli d'Italia" als Sieger hervorging. Mattarella wird in Kürze mit den Parteiführern über die Bildung einer neuen Regierung beraten.

Radikale Rechte feiert Wahlsieg in Italien

Der Wahlsieg von Giorgia Meloni und deren rechtsradikaler Partei Fratelli d'Italia hat bei ihren rechten Verbündeten in Europa Jubel und Genugtuung, vielerorts aber vor allem Sorgen hervorgerufen. Die Nationalistin und EU-Skeptikerin wurde bei der Wahl klar stärkste Kraft, nach Hochrechnungen vom Montagmorgen kommen die "Brüder Italiens" auf mehr als 26 Prozent der Stimmen. Die gesamte Rechtsallianz hat wegen der Besonderheiten des italienischen Wahlrechts künftig eine klare, absolute Mehrheit im Parlament.

Giorgia Meloni, Vorsitzende der rechtsradikalen Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) / © Oliver Weiken (dpa)
Giorgia Meloni, Vorsitzende der rechtsradikalen Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) / © Oliver Weiken ( dpa )
Quelle:
KNA