Nach dem verheerenden Starkregen in Spanien mahnen Caritas und Diakonie zu schneller Hilfe und ziehen einen Vergleich zur Flutkatastrophe im Ahrtal. "Die Situation in Teilen Spaniens ruft schmerzlich die Erinnerungen an die tödlichen Sturzfluten im Ahrtal und weiteren Regionen Westdeutschlands vor drei Jahren wach", sagte der Direktor der Diakonie Katastrophenhilfe, Martin Keßler, am Montag in Freiburg.
Seit den schweren Regenfällen in der vergangenen Woche wurden in den spanischen Katastrophengebieten mehr als 200 Tote geborgen - Dutzende Menschen gelten als vermisst. In Spanien sind laut dem Hilfswerk Caritas international tausende Caritas-Mitarbeiter und Freiwillige der Pfarrgemeinden im Einsatz. Sie verteilen Hilfsgüter und unterstützen die Aufräumarbeiten.
"Kirchen und Gemeindezentren haben in den besonders schwer betroffenen Regionen Valencia und Albacete ihre Türen geöffnet; diese dienen nun als Notunterkünfte sowie Koordinierungszentralen für die Verteilung von Lebensmitteln, Kleidung und Hygieneartikeln", erläuterte Keßler.
Aufruf zu Geldspenden für Flutbetroffene
Speziell in den Pfarrgemeinden sei die Solidarität groß, betonte die Caritas. Es seien bereits so viele Sachgüter, Lebensmittel und Kleidung gespendet worden, dass die lokalen Caritasverbände mittlerweile dazu aufriefen, nur noch Geld zu spenden.
Caritas international und Diakonie Katastrophenhilfe unterstützen den Angaben zufolge die Hilfe für die Betroffenen mit 100.000 Euro. Die Menschen bräuchten "unsere Solidarität jetzt und auch in den kommenden Monaten, um sich von diesem Schlag zu erholen", hieß es.
Neben der Nothilfe sei auch die Vorbereitung auf künftige Katastrophen wichtig. "Wir haben es immer häufiger mit Hochwasserlagen und Sturzfluten in Europa zu tun: Süddeutschland im Frühjahr, zahlreiche osteuropäische Länder sowie Österreich im Sommer und nun Spanien", betonte Keßler.
Weniger CO2 für mehr Sicherheit
Der Leiter von Caritas international, Oliver Müller, sagte: "Die vielen Opfer des Starkregens in Spanien führen uns erneut deutlich vor Augen, dass wir dringend einen Umstieg von fossilen Energieträgern hin zu einer klimaneutralen Weltwirtschaft brauchen."
Die bevorstehende Weltklimakonferenz biete die Gelegenheit, sowohl CO2-Reduzierung als auch den Ausbau der Katastrophen-Prävention voranzubringen.