Katholische Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien protestieren im südindischen Kerala gegen eine großes Hafenprojekt des Milliardärs Gautam Adani.
Der im Bau befindliche Tiefseehafen gefährde die Lebensgrundlage von Tausenden Fischern, betonten die Katholiken bei einer Demonstration vor dem Parlament von Kerala, wie der asiatische Pressedienst Ucanews am Freitag berichtete.
Bischöfe appellieren an Regierung
An der als "Dhramyuddham" - Krieg für Gerechtigkeit - genannten Demonstration nahmen demnach unter anderen Erzbischof Thomas Netto von Trivandrumam, Weihbischof Christudas Rajappan sowie Priester und Ordensfrauen der Erzdiözese teil.
Die Bischöfe hätten an die kommunistische Regierung von Kerala appelliert, den Bau des Hafens zu stoppen und den vertriebenen Anwohnern die versprochenen Entschädigungen zu zahlen. Zudem hätten sie eine neue Machbarkeitsstudie über die Umweltauswirkungen des milliardenschweren Projekts auf das Küstengebiet in Kerala gefordert, in dem Millionen Menschen lebten.
Mammut-Hafenprojekt
Der 2015 begonnene Bau des Mammut-Hafenprojekts sollte innerhalb von vier Jahren abgeschlossen sein, aber eine Reihe von Naturkatastrophen sowie die Covid-19-Pandemie verzögerten den Bau. Nach seiner Fertigstellung wird der "Vizhinjam International Deepwater Multipurpose Seaport" einer der tiefsten Häfen Indiens sein, über den 80 Prozent des Frachtumschlags des Landes abgewickelt werden sollen.
Die internationalen wirtschaftlichen Aktivitäten des indischen Adani-Konglomerats reichen vom Bau und Management von Häfen über Bergbau, Lebensmittelherstellung, Gasförderung bis zum Betrieb von Flughäfen. Die Adani-Gruppe erzielt an 70 Standorten in 50 Ländern einen durchschnittliche Jahresumsatz von mehr als 20 Milliarden US-Dollar.