Darüber hinaus werden Beiträge in der Presse, auf Plakaten und im Radio veröffentlicht. Die Botschaft der Kampagne sei: "Tue eine Tat der Liebe", sagte der Generalsekretär der Italienischen Bischofskonferenz, Erzbischof Giuseppe Baturi, bei der Vorstellung vergangene Woche.
Mit ihrem Beitrag aus der Einkommensteuer könnten die Menschen etwas Gutes für andere tun.
Keine zusätzliche Steuer für Kirchenmitglieder
Anders als in Deutschland wird in Italien keine zusätzliche Steuer für Kirchenmitglieder erhoben. Stattdessen geben alle Einkommensteuerpflichtigen - unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit - 0,8 Prozent der Steuer, die sie ohnehin entrichten müssen, für soziale und kulturelle Zwecke ab.
Zur Auswahl stehen der Staat sowie mehrere religiöse Träger, darunter die katholische Kirche, verschiedene evangelische Kirchen sowie jüdische, hinduistische und buddhistische Verbände - jedoch keine Nichtregierungsorganisation oder gesellschaftspolitische Einrichtung.
In den aktuellen Videos zeigt die katholische Kirche Projekte, die aus den Einnahmen der 0,8-Prozent-Abgabe unterstützt werden. Darunter sind ein Wohnheim für alleinerziehende Mütter mit minderjährigen Kindern, eine Lebensmitteltafel und eine Obdachlosenunterkunft. Das Geld soll zudem in die Restaurierung von Kirchen fließen und Hilfsmaßnahmen im Ausland ermöglichen.
Einnahmen von rund einer Milliarde Euro pro Jahr
Laut der Bischofskonferenz kostete die neue Kampagne etwa eine Million Euro. Die katholische Kirche in Italien nimmt über den Beitrag, der unter dem Slogan "otto per mille" ("Acht von Tausend") bekannt ist, rund eine Milliarde Euro pro Jahr ein. In Deutschland beliefen sich die Kirchensteuereinnahmen für die katholische Kirche 2021 auf 6,73 Milliarden Euro.
Laut italienischem Finanzministerium wählen fast 60 Prozent der Italiener und Italienerinnen gar keinen Träger aus. Ihr Beitrag wird gemäß dem Schlüssel verteilt, den die restlichen rund 40 Prozent definieren. Diejenigen, die eine Auswahl treffen, entscheiden sich meist für die katholische Kirche (70 Prozent). Auf Platz zwei steht der Staat (24 Prozent). Kritiker bemängeln, dass, anders als es die Kirche in ihren Werbespots nahelege, nur ein kleiner Teil in soziale Projekte fließe und ein Großteil Priestern zugutekomme.