Katholische Kirche gedenkt Corona-Toten und betet um Frieden

"Einsame Sterbestunden und Todeskämpfe"

Mit einem zentralen Gottesdienst im Osnabrücker Dom hat die katholische Kirche in Deutschland der Toten der Corona-Pandemie gedacht und um Frieden in der Ukraine gebetet. Bischof Franz-Josef Bode warnte dabei vor Resignation.

Osnabrücks Bischof Franz-Josef Bode / © Lars Berg (KNA)
Osnabrücks Bischof Franz-Josef Bode / © Lars Berg ( KNA )

In diesen schweren Zeiten erscheine der Tod übermächtig, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Franz-Josef Bode, am Montagabend. Aber die Argumente des Lebens hörten nicht auf, auch wenn sie noch so schwach erschienen. "Denn Not und Tod der Pandemie und auch des Krieges haben ein Gegengewicht der Solidarität und vieler neuer Einsichten und Ideen hervorgebracht, das wir oft nicht sofort einschätzen können", so Bode.

Einsamer Tod

Auch die Distanz und Kälte vieler einsamer Sterbestunden und Todeskämpfe hat laut Bode ein Gegenwicht gefunden in vielen Erfahrungen der Nähe, der Anteilnahme, der Begleitung und der Relativierung mancher verfahrenen Situation. So habe "der Grundwasserspiegel der Hoffnung" steigen können.

Europaweites Gedenken

Mit dem Gottesdienst schlossen sich die deutschen katholischen Bischöfe einer Initiative des Rats der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) an. Dieser hatte - wie schon im vergangenen Jahr - dazu aufgerufen, an jedem Tag der Fastenzeit in einem europäischen Land an die Opfer der Corona-Pandemie zu erinnern.

 (Bistum Osnabrück)

Nach dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine war die Aktion um das explizite Gebet für den Frieden erweitert worden.

Den Beginn machte am Aschermittwoch Albanien. Am Dienstag ist Griechenland an der Reihe. Neben der zentralen Feier in Osnabrück fanden am Montag in mehreren weiteren deutschen Bistümern Gedenkgottesdienste statt.

Fakten zum Coronavirus

Der Ausbruch wird durch ein neuartiges Coronavirus verursacht, das genetisch eng mit SARS-Virus verwandt ist, erklärt das Robert-Koch-Institut. Viele Eigenschaften des Virus seien noch unbekannt, etwa wie leicht es übertragen wird, wie schwer die Krankheiten verlaufen, in welchem Tier es vorkommt, und was die genaue Quelle des Ausbruchs war. Derzeit wird davon ausgegangen, dass sich die ersten Patienten Anfang Dezember auf einem Markt in Wuhan angesteckt haben. Dieser wurde geschlossen. Coronaviren wurden erstmals Mitte der 1960er Jahre identifiziert.

Corona-Test in Schule / © Christoph Soeder (dpa)
Corona-Test in Schule / © Christoph Soeder ( dpa )
Quelle:
epd , KNA