Die wohl erste NS-Tageszeitung "Donaubote» wird fortan von der Bibliothek der Katholischen Universität
Eichstätt-Ingolstadt (KU) verwahrt. Für die Wissenschaft sei das 1927 in Ingolstadt gegründete "Hetzblatt"ein wichtiger Untersuchungsgegenstand, teilte die KU am Mittwoch in Eichstätt mit. Die gedruckten Bände seien eine Schenkung des "Donaukuriers"und würden durch Bestände der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Ingolstadt ergänzt. Der im April 1945 eingestellte "Donaubote"sei der Vorläufer des ab September 1945 erscheinenden "Donaukuriers» gewesen.
Federführend für das Blatt war laut KU Wilhelm Reissmüller, ab 1937 Verlagsleiter des "Donauboten». Nach Ende der Lizenzpflicht 1949 bis zu seinem Tod 1993 war Reissmüller Herausgeber des "Donaukuriers». Reissmüller habe zeit seines Lebens bestritten, Nazi gewesen zu sein. Recherchen hätten aber 2024 ergeben, dass er tief in den Nationalsozialismus verstrickt gewesen sei.
Besondere Nutzungsregeln
Für ideologisch geprägte Medien aus der NS-Zeit gelten in Bibliotheken besondere Nutzungsregeln, wie es hieß. Zugang erhalte nur, wer ein wissenschaftliches oder pädagogisches Interesse begründen könne.