Katholische Unternehmer halten elf Stunden Pause für nicht zeitgemäß

Flexible Modelle gefragt

Der Vorsitzende des Bundes Katholischer Unternehmer hält die gesetzliche Ruhezeit zwischen zwei Arbeitstagen für nicht mehr zeitgemäß. Er fordert stattdessen aus mehreren Gründen flexible Arbeitszeitmodelle.

Symbolbild Junge Frau vor einem Computer / © Dean Drobot (shutterstock)

Nach Ansicht des Vorsitzenden des Bundes Katholischer Unternehmer, Martin Nebeling, ist eine vorgeschriebene Ruhepause von elf Stunden zwischen zwei Arbeitstagen nicht mehr zeitgemäß. 

Dr. Martin Nebeling (privat)
Dr. Martin Nebeling / ( privat )

Das sagte er der in Würzburg erscheinenden katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost" (Donnerstag). Stattdessen brauche es flexible Modelle. Nebeling schlug dafür Lebensarbeitszeitkonten, Vertrauensarbeitszeit und ähnliche Ansätze vor. Ein Lebensarbeitszeitkonto ist ein Arbeitszeitmodell, mit dem Beschäftigte Arbeitszeit oder Gehalt ansparen und dies später für Freistellungen nutzen können.

Keine generelle Verkürzung der Arbeitszeit

Flexible Arbeitszeiten könnten älteren Menschen helfen, länger im Beruf zu bleiben und zudem die Wettbewerbsfähigkeit des Arbeitsmarkts erhöhen, führte Nebeling aus. Es dürfe keine generelle Verkürzung der Arbeitszeit geben. Das könne sich Deutschland angesichts des Wettbewerbs auf dem Weltmarkt nicht leisten. 

Die internationalen Konkurrenten hätten oft niedrigere Produktionskosten und eine hohe Arbeitsbereitschaft. "Kürzere Arbeitszeiten würden daher unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter schwächen und den Wohlstand gefährden, gerade in Branchen, in denen wir technologisch nicht mehr führend sind", sagte Nebeling.

Bund Katholischer Unternehmer

Dem 1949 gegründeten Bund Katholischer Unternehmer e.V. (BKU) gehören mehr als 1.100 Inhaber-Unternehmer, Selbstständige und leitende Angestellte an.

Der BKU ist in 34 Diözesangruppen gegliedert. In den Arbeitskreisen des Verbandes entstehen innovative Konzepte zur Wirtschafts- und Sozialpolitik und zur werteorientierten Führung.

Der BKU wirkt als Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Kirche und Politik. (BKU)

Geschäftsfrau am Schreibtisch / © Natee Meepian (shutterstock)