Gedacht sind diese "Notfall-Stipendien" für Studien- und Forschungsprojekte in Deutschland zur kurzfristigen Bewilligung für die durch den Krieg betroffenen Studierenden und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Donnerstag in Bonn mitteilte. Darüber hinaus könnten sich, "im Einklang mit der Politik der Bundesregierung", auch Studierende aus Belarus und Russland bewerben, die sich in Deutschland befinden.
"Mit dem Förderprogramm spricht der KAAD vor allem Geflüchtete aus der Ukraine an, die in Deutschland ein Studium aufnehmen oder ein Forschungsprojekt verwirklichen wollen, sowie bereits in Deutschland Studierende aus der Ukraine, Belarus und Russland, die eine Unterstützung benötigen, da die bisherige Hilfe aus dem Heimatland nicht mehr möglich ist", erklärte Weihbischof Anton Losinger, der in der Bischofskonferenz für den Katholische Akademische Ausländer-Dienst (KAAD) zuständig ist. Er sprach von einer unabdingbaren Hilfe, "die wir als Kirche in Deutschland gerne und engagiert geben wollen".
Jetzt schon an den Wiederaufbau denken
Der "dramatische und ungerechte Krieg" zeige schon jetzt, wie viel Hilfe zum Wiederaufbau notwendig sein werde. "Gerade deshalb müssen wir früh in Bildung investieren."
Der KAAD ist das Stipendienwerk der katholischen Kirche in Deutschland für Postgraduierte und Wissenschaftler aus Ländern Asiens, Afrikas, Lateinamerikas, des Nahen und Mittleren Ostens sowie Mittel- und Osteuropas. Hervorgegangen ist der KAAD aus einer Initiative des Katholikentags von Fulda 1954. Vier Jahre später wurde er als gemeinnütziger Verein mit Sitz in Bonn eingetragen. Seitdem wurden laut eigenen Angaben 10.300 Stipendiatinnen und Stipendiaten aus 70 Ländern gefördert.