"Keine Nation ist hier 'first', auch nicht das eigene Ich, sondern die, die es am dringendsten brauchen", erklärte Genn in einem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben an die Gläubigen seines Bistums. Er spielt damit auf den Wahlkampfslogan "America first" (Deutsch: "Amerika zuerst") von US-Präsident Donald Trump an.
Genn betonte zudem, dass große Teile Afrikas, Asiens und Lateinamerikas in der Corona-Krise von der Solidarität aus Deutschland abhängig seien. Er verwies auch auf das Schicksal von Flüchtlingen weltweit und an den europäischen Außengrenzen.
Freude über öffentliche Gottesdienste
Der Brief findet sich auch als Video-Botschaft auf dem Facebook-Kanal der Diözese. Genn dankt "den vielen, die unsere Gesellschaft in solchen Zeiten zusammenhalten". Er nennt Pfleger, Ärzte, Verkäuferinnen, Müllfahrer, Lehrer, Erzieher, Arbeitgeber und Eltern. Politik und Wissenschaft genössen sein Vertrauen.
Der Bischof dankt zudem den Seelsorgern in seiner Diözese, die trotz Abstandsgebot Trost und Zuversicht verkündet hätten. "Die Kreativität hat mich sehr gefreut," Genn zeigt sich erfreut darüber, dass öffentliche Gottesdienste wieder möglich sind. An den Maßnahmen der Corona-Prävention wolle sich die Kirche auch in Zukunft beteiligen.