Missbrauchsvorwürfe gegen australischen Bischof nicht erhärtet

Keinerlei Anhaltspunkte

Der Bischof von Broome in Australien, Christopher Saunders, muss nicht wegen des angeblichen sexuellen Missbrauchs zweier junger Männer vor Gericht. Saunders hatte 2020 nach Bekanntwerden der Ermittlungen gegen ihn sein Amt ruhen lassen.

Ayers Rock, eines der Wahrzeichen Australiens / © eo Tang (shutterstock)
Ayers Rock, eines der Wahrzeichen Australiens / © eo Tang ( shutterstock )

Die Staatsanwaltschaft von Westaustralien habe nach Prüfung des polizeilichen Ermittlungsberichts keinerlei Anhaltspunkte gefunden, die ein Verfahren gegen den 71-Jährigen rechtfertigen würden, berichtet das Nachrichtenportal ABC am Mittwoch.

Ermittlungen des Vatikans

Der Vatikan führte seinerzeit eigene Ermittlungen und ordnete im November eine sechsmonatige Auszeit für Saunders an. In dem vom emeritierten Bischof von Wollongong, Peter Ingham, geleiteten kirchlichen Ermittlungsverfahren geht es laut ABC aber nicht um die Missbrauchsvorwürfe gegen Saunders, sondern um die Frage, wie er mit Missbrauchsvorwürfen gegen Priester seines Bistums umging. Eine Entscheidung werde für Ende Mai erwartet.

Nach Kardinal George Pell war Bischof Saunders der zweite hochrangige katholische Würdenträger Australiens, dem persönlich sexueller Missbrauch vorgeworfen wurde.

Pell war 2019 wegen sexueller Vergehen zu sechs Jahren Haft verurteilt, jedoch im April 2020 letztinstanzlich freigesprochen worden.

Streiter für Rechte der Ureinwohner

Das dünn besiedelte Bistum Broome in der Region Kimberley umfasst 773.000 Quadratkilometer; damit ist die Diözese im Norden Australiens rund doppelt so groß wie Deutschland. Von den 50.000 Einwohnern des Bistums sind 10.000 Katholiken. Kimberley hat eine der größten Populationen australischer Ureinwohner. Bischof Saunders gilt als engagierter Streiter für deren Rechte.


Quelle:
KNA
Mehr zum Thema