kfd hat Respekt für Sexarbeit und ist gegen Gewalt

Keine Diskriminierung

"Nein zu Gewalt – ja zu Selbstbestimmung": Ein Positionspapier mit diesem Titel hat die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands am Freitag bei ihrer Bundesversammlung in Mainz verabschiedet.

Kampf gegen Zwangsprostitution (dpa)
Kampf gegen Zwangsprostitution / ( dpa )

Der Verband bekräftigt damit einerseits seine bisherigen Beschlüsse gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution. Weiter heißt es: "Die kfd akzeptiert und respektiert Menschen in der Sexarbeit."

Ziel sei, dass "niemand aufgrund einer Tätigkeit im Bereich von Sexarbeit und Prostitution oder einer damit verbundenen Lebensgeschichte ausgeschlossen oder diskriminiert werden darf." Es brauche in diesem Bereich Angebote zur Gesundheitsvorsorge und Beratung, Maßnahmen gegen Zwang und Gewalt sowie eine Ausweitung von Ausstiegsprogrammen, hieß es.

Forderung nach Forschungsprogramm

Sexarbeit und Prostitution seien ein gesellschaftliches Phänomen, das Frauen besonders betreffe: Über 90 Prozent der in der Prostitution tätigen Personen seien weiblich. Deshalb sieht sich die kfd als Frauenverband nach eigenen Angaben gefordert, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Kritisch sieht der Verband demnach, dass es kaum fundierte statistische Daten über Sexarbeit und Prostitution in Deutschland gebe. So existierten keine verlässlichen Zahlen dazu, wie viele Sexarbeiterinnen und -arbeiter sowie Prostituierte es hierzulande gebe. Die kfd fordert daher ein unabhängiges Forschungsprogramm "für mehr Dunkelfeldstudien, um blinde Flecken im Bereich von Sexarbeit und Prostitution und damit auch von Menschenhandel und Zwangsprostitution sichtbar werden zu lassen".

Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd)

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ist mit rund 265.000 Mitgliedern der größte katholische Frauenverband und einer der größten Frauenverbände Deutschlands. Wir machen uns stark für die Interessen von Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft und setzen uns für ihre Rechte ein.

Die kfd ist eine Gemeinschaft, die trägt und in der sich Frauen in vielfältigen Lebenssituationen gegenseitig unterstützen. Sie ist der Frauenort in der Kirche, offen für Suchende und Fragende.  

Ein Plakat der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) / © Julia Steinbrecht (KNA)
Ein Plakat der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA