kfd will Zeichen für den Frieden in der Ukraine setzen

Menschenkette von Münster bis Osnabrück

Eine etwa 50 kilometerlange Menschenkette soll ein Zeichen für den Frieden setzen. Sie verbindet am Freitag die beiden Friedensstädte Münster und Osnabrück. Mit dabei ist die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands.

Symbolbild: Menschenkette / © patpitchaya (shutterstock)
Symbolbild: Menschenkette / © patpitchaya ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Wie viele Menschen braucht es, damit die Menschenkette von Münster bis Osnabrück ausreicht?

Der Dom in Münster / © Malkidam (shutterstock)

Maria Terbeck (Geschäftsführerin des Diözesanverbands Münster der katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands, kfd): Ursprünglich war gedacht, dass es 50.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden, also für jeden Meter eine Person. Das wird sicherlich nicht klappen. Gerade im ländlichen Bereich wird es wahrscheinlich nicht so eng werden. Aber in den städtischen Bereichen wird es doch sehr gut besucht werden, denke ich.

DOMRADIO.DE: Zwei Stunden lang soll das heute gehen, von 15 bis 17Uhr. Was passiert in diesen zwei Stunden, wenn sich dann alle aufgestellt haben?

Terbeck: Da ist die Anreise schon mit einberechnet. Von 15 Uhr bis 15.30 Uhr etwa ist die Anreise. Dann soll von 15.45 Uhr bis 16 Uhr die Friedenskette geschlossen werden. Von 16 Uhr bis 16.07 Uhr wird das Kirchengeläut zu hören sein und dann gibt es eine gemeinsame Schweigeminute. Im Anschluss wird zusammen "Give peace a chance" gesungen. Danach wird sich die Aktion auch langsam wieder auflösen und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden wieder abreisen.

DOMRADIO.DE: Die kfd will sich beteiligen, auch Sie persönlich wollen mitmachen. Warum machen Sie bei dieser Menschenkette mit?

Maria Terbeck (Geschäftsführerin des Diözesanverbands Münster der katholischen Frauengemeinschaft Deutschland, kfd)

"Wir wollen ein Zeichen für den Frieden setzen, ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine. Gerade an diesem heutigen Tag ist es wichtig Russland zu signalisieren, dass es den Krieg beenden muss."

Terbeck: Wir wollen ein Zeichen für den Frieden setzen, ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine. Gerade an diesem heutigen Tag ist es wichtig Russland zu signalisieren, dass es den Krieg beenden muss. Der Frieden ist für uns als kfd ein sehr wichtiges Thema, wir nehmen uns schon seit langem dieses wichtigen Themas an.

Osnabrücker Dom / © Tobias Arhelger (shutterstock)

DOMRADIO.DE: Was genau hat es mit dieser Friedenskette überhaupt auf sich und warum gerade zwischen Münster und Osnabrück?

Terbeck: Münster und Osnabrück sind die beiden Friedensstädte. Hier hat vor 375 Jahren der "Westfälische Friede" stattgefunden, hier wurde der 30-jährigen Krieg beendet. 1648 haben in diesen beiden Städten die Verhandlungen stattgefunden. Friedensreiter sind zwischen den Städten hin- und hergeritten und haben auf diese Weise nach diesem wirklich langen und furchtbaren Krieg den Frieden in Europa zurückgebracht.

DOMRADIO.DE: Da kann man sich schon gut vorstellen, dass das Thema Frieden für die kfd vor allem im Bistum Münster ein wichtiges Anliegen ist. Es gibt auch wöchentlich ein Friedensgebet schon seit 1956.

Terbeck: Genau, 1956 gab es die erste Friedensandacht im Dom. Die Frauen, die das damals ins Leben gerufen haben, hatten den Zweiten Weltkrieg noch in den Knochen, hatten teilweise ihre Männer, Söhne und Angehörige verloren und haben dann 1956 die erste Friedensandacht im Dom gehalten und eine Friedenskerze entzündet.

Die Friedenskerze brennt noch immer im Dom in der Marienkapelle und seit 1956 geht dieses Friedensgebet durch das ganze Bistum. Das heißt, jede Woche findet in einer anderen Region ein Friedensgebet statt. Wir haben in der Stadt auch eine Friedenskulptur, am Überwasserkirchplatz in der Innenstadt von Münster und die wurde zum 60-jährigen Jahrestag dieses Friedensgebetes aufgestellt. Sie stellt das zerstörte Münster dar und soll daran erinnern, dass so etwas nie wieder passieren darf.

Das Interview führte Florian Helbig.

Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd)

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ist mit rund 265.000 Mitgliedern der größte katholische Frauenverband und einer der größten Frauenverbände Deutschlands. Wir machen uns stark für die Interessen von Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft und setzen uns für ihre Rechte ein.

Die kfd ist eine Gemeinschaft, die trägt und in der sich Frauen in vielfältigen Lebenssituationen gegenseitig unterstützen. Sie ist der Frauenort in der Kirche, offen für Suchende und Fragende.  

Ein Plakat der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) / © Julia Steinbrecht (KNA)
Ein Plakat der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
DR