Die Koordination der Nothilfe übernehmen Partner vor Ort wie die Caritas im Bistum Wau, die Salesianer Don Boscos und die Bischof-Gassis-Stiftung, wie der Kindermissionswerk am Donnerstag in Aachen mitteilte. Die Not der Bevölkerung in dem Land dürfe "nicht in Vergessenheit geraten", mahnte der Präsident des Kindermissionswerks, Prälat Klaus Krämer.
Neben Bohnen, Milch und Erdnüssen werden mehr als 328.000 Kilogramm Hirse, über 37.900 Kilogramm Zucker und rund 25.000 Liter Speiseöl im umkämpften Südsudan an die Bevölkerung verteilt. So erhalten in Wau rund 2.000 besonders bedürftige Familien in den nächsten beiden Monaten Nahrungsmittel. Im benachbarten Nyanpath wird die Schulspeisung für 300 Grundschulkinder für ein Jahr sichergestellt.
Darüber hinaus unterstützt das Hilfswerk der Sternsinger rund 700 Familien im südsudanesischen Teil der Diözese El Obeid. Dort werden vor allem Angehörige der Volksgruppe der Dinka versorgt, die vor den Angriffen anderer Ethnien in den Süden des Bistums fliehen mussten.
"Hunger von Menschen gemacht"
Der emeritierte sudanesische Bischof Macram Max Gassis bezeichnete die Lage im Südsudan weiterhin als verheerend. "Überall herrscht Krieg. Frauen werden vergewaltigt, Männer getötet und Kinder zu Slaven gemacht", sagte er in Aachen. Die herrschende Hungersnot sei von Menschen gemacht.
Im Südsudan tobt seit Ende 2013 ein Bürgerkrieg zwischen der Armee und Rebellen unter der Führung des ehemaligen Vizepräsidenten Riek Machar. Infolge des Konflikts und einer Dürre herrscht in dem zentralafrikanischen Land Hunger. Der seit 2011 unabhängige Südsudan ist eines der ärmsten Länder der Welt, obwohl er über reiche Ölvorkommen verfügt. Nach Angaben der Vereinten Nationen leiden aktuell sechs Millionen Menschen im Südsudan unter Nahrungsmittelknappheit. Am Mittwoch hatte Papst Franziskus die Staatengemeinschaft zu mehr Engagement für den Südsudan aufgerufen.