Kirche im westfälischen Wallfahrtsort Telgte wird umgebaut

Störungen erwartet

Jedes Jahr zieht es rund 100.000 Pilger ins westfälische Telgte. Wegen des Umbaus der Wallfahrtskirche soll das Programm im kommenden Jahr in anderen Räumen stattfinden. Pilgerinnen und Pilger müssen mit Beeinträchtigungen rechnen.

Pilger der Telgter Wallfahrt gehen auf einer Straße. Rund 40 Kilometer Landstraße liegen zwischen der niedersächsischen Bischofsstadt Osnabrück und dem münsterländischen Wallfahrtsort Telgte. Tausende Gläubige aus den Bistümern Münster und Osnabrück und anderen Regionen legen diesen Weg zu Fuß zurück, um die Osnabrücker Wallfahrt nach Telgte zu begehen. 1852 machten sich fromme Katholiken aus Osnabrück zum ersten Mal auf den Weg - in diesem Jahr findet das Glaubensfest zum 172. Mal statt. / © Friso Gentsch (KNA)
Pilger der Telgter Wallfahrt gehen auf einer Straße. Rund 40 Kilometer Landstraße liegen zwischen der niedersächsischen Bischofsstadt Osnabrück und dem münsterländischen Wallfahrtsort Telgte. Tausende Gläubige aus den Bistümern Münster und Osnabrück und anderen Regionen legen diesen Weg zu Fuß zurück, um die Osnabrücker Wallfahrt nach Telgte zu begehen. 1852 machten sich fromme Katholiken aus Osnabrück zum ersten Mal auf den Weg - in diesem Jahr findet das Glaubensfest zum 172. Mal statt. / © Friso Gentsch ( KNA )

Wer im kommenden Jahr den westfälischen Wallfahrtsort Telgte besucht, muss sich auf Beeinträchtigungen einstellen. Wegen Umbauarbeiten wird die Wallfahrtskirche Sankt Clemens ab Januar schließen, wie das Bistum Münster am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mitteilte. Die Arbeiten dauerten das ganze Jahr an.

Die Wallfahrten selbst fänden aber wie gewohnt statt, sagte Propst Michael Langenfeld. "Für unsere Pilgergruppen stehen gute Alternativräume für Gottesdienst, Essen und Übernachtung zur Verfügung." Telgte zieht nach Angaben der Stadt jedes Jahr rund 100.000 Pilger an.

Größte Fußwallfahrt Deutschlands

Ziel der Telgte-Wallfahrer ist das 1370 geschaffene "Gnadenbild der schmerzhaften Muttergottes". Es befindet sich in einer Kapelle und zeigt eine Pieta, also eine plastische Darstellung der Mutter Gottes mit dem Leichnam Jesu im Arm. Die Holzarbeit stammt von 1348 und ist seit dem 17. Jahrhundert Anziehungspunkt für Pilger. Die Kapelle unweit der Kirche sei nicht vom Umbau betroffen, hieß es.

Nach Telgte führt jedes Jahr die größte Fußwallfahrt Deutschlands. Ausgangspunkt ist Osnabrück. Im Sommer 2023 nahmen daran etwa 5.500 Menschen teil. Vor der Corona-Pandemie waren es jeweils fast 10.000.

Was bedeutet "Wallfahrt"?

Das Wort "Wallfahrt" stammt vom Wort "wallen" ab und bedeutet in eine bestimmte Richtung zu ziehen oder unterwegs zu sein. Durch das lateinische Wort "Peregrinatio religiosa" meint es einen Besuch in einer Pilgerstätte mit dem Zurücklegen eines Pilgerwegs. Eher das Ziel steht bei einer Wallfahrt im Vordergrund, weniger der Weg. 

Aus dem Grund sind Christen früher wie heute an bestimmten Heiligen Stätten besonders nahe: im Heiligen Land, an Gräbern von Aposteln, in Rom, Assisi, Lourdes, Loreto, Fatima, Altötting, Kevelaer, Werl, Telgte oder Bethen. 

Keine Wallfahrt nach Altötting / © Armin Weigel (dpa)
Keine Wallfahrt nach Altötting / © Armin Weigel ( dpa )
Quelle:
KNA