Kirche in Mexiko will Maya-Ritual in Gottesdienste einbetten

Vorschlag für den Papst

Das südmexikanische Bistum San Cristobal de las Casas hat Papst Franziskus vorgeschlagen, künftig Riten der Maya-Indigenen in Gottesdienste einfließen zu lassen. Es gelte, "die Kultur der einheimischen Völker zu berücksichtigen".

Kathedrale in Cristobal de las Casas in Mexiko / © Madrugada Verde (shutterstock)
Kathedrale in Cristobal de las Casas in Mexiko / © Madrugada Verde ( shutterstock )

Das erklärte Bischof Rodrigo Aguilar Martinez laut dem Portal "Informador". Eingebettet werden sollten Rituale wie Musik und Tanz; direkte Beteiligung von Frauen an den Gottesdiensten sei wichtig.

Laut Angaben des Bischofs gibt es bereits Gottesdienste mit indigenen Riten in den Gemeinden Tzeltal und Tzotzil. Sie seien von Bischof und Gemeinde genehmigt; "jetzt wollen wir, dass Rom, der Apostolische Stuhl für die Weltkirche, sie genehmigt", wird der Bischof zitiert.

Vorreiter in der interkulturellen Zusammenarbeit

Das Bistum San Cristobal, das auch die frühere Konfliktregion Chiapas umfasst, gilt als Vorreiter in der interkulturellen Zusammenarbeit.

Sie machte zuletzt mit der Bibelübersetzung in vier indigene Sprachen - Tzeltal, Tzotzil, Chol und Tojolabal - von sich reden.

Kirche in Mexiko

Mexiko ist nach Brasilien das größte katholische Land der Welt. Nach Vatikanangaben sind mehr als 90 Prozent der rund 120 Millionen Mexikaner Katholiken. Andere Quellen nennen etwas niedrigere Zahlen.

Unter den spanischen Eroberern erfolgte die Christianisierung der indianischen Urbevölkerung im 16. Jahrhundert oft unter Zwang und mit brutaler Gewalt. Die Methoden wurden von der Inquisition weitgehend gebilligt oder auch angeordnet.

Kathedrale in Mexiko City / © Victor SG (shutterstock)
Quelle:
KNA