Daran erinnert das katholische Hilfswerk "Kirche in Not" an diesem Montag. Sorge mache der Organisation aktuell vor allem die Lage der Christen in der afrikanischen Sahelzone, erklärte der Geschäftsführende Präsident Thomas Heine-Geldern: "Man mus nicht ermordet werden, um Opfer religiöser Gewalt zu sein. Es reicht schon, wenn Grundrechte eingeschränkt werden."
Zunehmende Verfolgung und Diskriminierung von Christen
Nach den Worten von Heine-Geldern leben Christen in Mali, Niger, Nigeria und Burkina Faso praktisch in Ghettos oder üben ihren Glauben im Verborgenen aus. Auch in vielen anderen Weltregionen stellt das Hilfswerk, das in 140 Ländern aktiv ist, eigenen Angaben nach eine zunehmende Verfolgung und Diskriminierung von Christen fest. So nähmen die Tendenzen zu, den Ausdruck eigener religiöser Überzeugungen in der Öffentlichkeit weiter einzuschränken.
Es gebe Versuche, traditionelle religiöse Ansichten zu kriminalisieren, wenn diese im Widerspruch zu säkularen Überzeugungen stünden.
Dazu komme der "beunruhigende Anstieg" sexueller Gewalt gegen religiöse Minderheiten, heißt es. Als Beispiel werden Entführung, Zwangsverheiratung und -konversion sowie sexuelle Ausbeutung in Ländern wie Pakistan, Ägypten oder Nigeria genannt. Viele Betroffene religiöser Gewalt müssten aus ihrer Heimat fliegen. "Kirche in Not" schätzt allein in den afrikanischen Staaten die Zahl der Vertriebenen auf über 15 Millionen.
Religionsfeindliche Angriffe auch in Lateinamerika
Auch in Lateinamerika gebe es immer mehr religionsfeindliche Angriffe, heißt es in der Mitteilung. Besonders schlimm sei die Lage in Nicaragua, wo die katholische Kirche in den vergangenen vier Jahren über 190 Anschläge und gewaltsame Attacken erlitten habe.
Dort gehe die Aggression gegen die Kirche und ihre Gläubigen von höchster politischer Stelle aus. In Ländern wie Mexiko, Kolumbien, Argentinien und Chile versuchten extremistische Gruppierungen, die freie Meinungsäußerung von Glaubensgemeinschaften einzuschränken und Kirchenvertreter zum Schweigen zu bringen.