Sie demonstrierten damit gegen jede Form von Diskriminierung sexueller Minderheiten in Kirche und Gesellschaft demonstriert. Das teilte das Bistum Münster am Sonntag mit.
Den entscheidenden Anstoß hätten drei Teilnehmerinnen eines Firmprojekts im vergangenen Jahr gegeben mit einem "großartigen Plädoyer für Toleranz und Offenheit gegenüber jeglicher Art zu lieben". Den ökumenischen Gottesdienst zum Abschluss des Festes hätten Mitglieder der Initiative #OutInChurch mitgestaltet. Außerdem seien alle Paare und Einzelpersonen eingeladen gewesen, einen Segen zu empfangen.
Bei #OutInChurch hatten Anfang 2022 mehr als 100 queere Haupt- und Ehrenamtliche öffentlich über ihre Sexualität und Geschlechtsidentität gesprochen und damit eine bundesweite Debatte ausgelöst. Als queer bezeichnen sich Menschen, die nicht heterosexuell sind oder deren geschlechtliche Identität nicht mit gesellschaftlichen Rollenbildern übereinstimmt. Unter ihnen sind Personen mit gleichgeschlechtlicher Orientierung die wohl größte Gruppe.
Bischof Genn verurteilt tötlichen Angriff auf Transperson
Mit Feiern und Umzügen zum CSD demonstrieren Menschen in vielen Städten gegen die Diskriminierung queerer Menschen. Im vergangenen Jahr war beim CSD in Münster eine Transperson angegriffen und getötet worden. Daraufhin hatte Münsters katholischer Bischof Felix Genn die Tat verurteilt und betont: "Wir müssen laut unsere Stimme erheben gegen alle, die andere wegen ihrer sexuellen Orientierung, ihrer geschlechtlichen Identität, ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe oder ihrer Religionszugehörigkeit nicht tolerieren, beschimpfen, verbal oder tätlich angreifen."
Im Erzbistum Köln war kürzlich auf Anweisung aus dem Vatikan ein Pfarrer verwarnt worden, weil er einen "Segnungsgottesdienst für alle sich liebenden Paare" gehalten hatte, an dem auch ein queeres Paar teilgenommen hatte. Sein Handeln habe gegen die Lehre der Kirche verstoßen, wonach gleichgeschlechtliche Partnerschaften und Partnerschaften von Menschen, die nach einer Scheidung wieder zivil heiraten, nicht gesegnet werden könnten. Als Protest gegen diese Verwarnung sind für den 20. September Demonstrationen und ein Segnungsgottesdienst vor dem Kölner Dom geplant.