Papst Franziskus hat einen neuen Bischof in Venezuela ernannt. Die Leitung des Bistums Ciudad Guayana im Osten des Landes übertrug er dem 52-jährigen Helizandro Teran Bermudez, Vize-Leiter des Augustinerordens in Venezuela. Der Bischofssitz für rund 925.000 Katholiken war seit Oktober vakant, nachdem der bisherige Amtsinhaber Mariano Jose Parra Sandoval als Erzbischof nach Coro wechselte.
Teran Bermudez war unter anderem Sekretär der Menschenrechtskommission Justitia et Pax in seinem Orden. Neben der theologischen Ausbildung erwarb er einen akademischen Abschluss in Pädagogik; in Rom spezialisierte er sich im theologischen Fach Dogmatik.
Bischöfe distanzieren sich von Regierungsinitiative
Nur wenige Stunden vor den Wahlen zur Verfassungsgebenden Versammlung hatten sich die Bischöfe Venezuelas erneut mit einem dringenden Appell zu Wort gemeldet. "Der Präsident der venezolanischen Bischofskonferenz bekräftigt seine Ablehnung dieser Initiative, die er für nicht verfassungskonform und auch unnütz, nicht notwendig und schädlich für das venezolanische Volk hält", so die Botschaft eines Statements der Bischofskonferenz, das an diesem Donnerstagabend veröffentlicht wurde.
Sollte diese Wahl dennoch durchgeführt werden, so müsse dies ohne Gewalt geschehen, so die Bischöfe weiter. Denn Gewalt "kann niemals der Weg sein, soziale Konflikte zu lösen, die in unserer venezolanischen Gesellschaft von Tag zu Tag schlimmer werden". Die "übertriebene Repression" sei Ursache für Verletzte, Tote und Inhaftierte und "bringt weitere Gewalt hervor", betonen die Bischöfe.
Bischöfe wenden sich auch an Armee
Einen dringenden Appell senden sie an die Armee: Man wolle diese daran erinnern, dass ihre erste Pflicht gegenüber dem Volk bestehe. "Doch die Ereignisse dieser Tage scheinen das nicht zu bestätigen", so die bittere Bestandsaufnahme.
"Die Aufgabe der FANB (Nationale Bolivarische Truppen, Anm.) ist es, den Frieden zu sichern," so appellieren die Bischöfe an die Streitkräfte, die nach dem Willen von Präsident Maduro mit massivem Personaleinsatz die umstrittenen Wahlen am Sonntag sichern sollen.