Die Gemeinden sollten für das Land beten, wenn sich Großbritannien dem Austrittstermin aus der Europäischen Union am 29. März nähert, sagte Erzbischof Justin Welby am Sonntag laut britischen Medien. Demnach will der Primas der Anglikanischen Kirche am Tag nach dem Brexit ein öffentliches Gebet mit den leitenden Geistlichen der Katholiken, Methodisten, Baptisten und Reformierten halten, hieß es.
Für alle beten, die hohe Positionen einnehmen
"Das Leben wird weitergehen, und Gottes Mission wird nicht durch solche Ereignisse gestoppt", ermutigte Welby. Doch der Brexit habe gezeigt, "dass unsere Politik und Gesellschaft seit Jahrzehnten dem Gemeinwohl in einer Gesellschaft, in der jeder gedeihen kann, nicht genügend Beachtung geschenkt hat".
Die Menschen sollten für alle beten, "die hohe Positionen einnehmen", so Welby weiter. Es sei einfacher, am Rande zu stehen und zu urteilen, wenn man die Entscheidungen nicht selber treffen müsse, sagte der Erzbischof von Canterbury. "Heute sehen wir Zeichen der Spaltung, vielleicht deutlicher als für Generationen in Friedenszeiten." Ungleichheit und fehlende soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit nähmen vielen die Hoffnung.
Größere Spaltung, wenn Nation nicht aufpasst
Die Menschen seien aufgerufen, sich in Großbritannien und in ganz Europa der Herausforderung zu stellen, wo die Kirche besonders betroffen sei. "Der Schmerz und die Ausgrenzung dauern in diesem Land an", so der Erzbischof. "Wenn wir als Nation nicht aufpassen, wird dies zu größerer Spaltung führen."