Die Bedeutung der EU-Wahl könne gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, heißt es in einem am Freitag in Hamburg veröffentlichten gemeinsamem Schreiben.
Auch die Bedeutung der am selben Tag stattfindenden Kommunalwahlen in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit betonen die Kirchenvertreterinnen und -vertreter.
In mehr als 700 Orten werden am 9. Juni in Mecklenburg und Vorpommern neue Gemeindevertretungen gewählt; in Hamburg findet die Wahl der Bezirksversammlungen statt. Bei der EU-Wahl in allen 27 Mitgliedsstaaten werden die Abgeordneten der Europäischen Parlaments von rund 350 Millionen wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürgern gewählt.
EU-Entscheidungen auch für Alltag im Norden wichtig
Entscheidungen, die auf europäischer Ebene getroffen werden, hätten auch in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg großen Einfluss auf den Alltag, so die Kirchenvertreter. "Es geht um Fragen, die uns alle unmittelbar betreffen - Freiheit und Sicherheit, Armut und wirtschaftliche Entwicklung, Flucht und Migration werden immer auch europäisch entschieden."
Auch Herausforderungen der Zukunft wie der Umgang mit dem Klimawandel, die Sicherung des Friedens und die Gestaltung einer vielfältigen und toleranten Gesellschaft ließen sich nur "gemeinsam - eben europäisch - lösen".
Staatenbündnisse statt imperiale Machtfantasien
Die Verfasser verweisen auch auf den Angriffskrieg in der Ukraine sowie den Gaza-Krieg. "Gerade in Zeiten, in denen in Europa wieder Krieg als Mittel imperialer Machtfantasien eingesetzt wird und auch die Konflikte im Nahen Osten viele Menschen verunsichern, sind Staatenbündnisse wie die Europäische Union wichtiger denn je."
Unterzeichnet haben den Brief unter anderen die katholischen Hamburger und Berliner Erzbischöfe Stefan Heße und Heiner Koch, die evangelische Schweriner Landesbischöfin Kristina Kühnbaum Schmidt, die evangelische Hamburger Bischöfin und amtierende EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs sowie Pastoren der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK).
Das Schreiben geht laut Angaben im Vorfeld der Gottesdienste am 2. und 9. Juni 2024 an alle Kirchengemeinden in Norddeutschland. Die evangelische Nordkirche hat über 1,7 Millionen Mitglieder, das Erzbistum Berlin 373.000 und das Erzbistum Hamburg 364.000.