DOMRADIO.DE: Sie sind nicht so oft in TV-Shows zu sehen. Wie war denn dieses Erlebnis für Sie, mit allen Kameras und den prominenten Gesichtern?
Neymeyr: Es war ganz interessant, mal so hinter die Kulissen zu blicken. In der Vorbereitung habe ich gemerkt, dass es wirklich sehr schwer ist, Glocken voneinander zu unterscheiden. Ich hatte 50 Audio-Tapes von 50 verschiedenen Glocken bekommen und musste nun erkennen, welche Glocke mir da vorgespielt wird. Da war ich aufgeregt.
DOMRADIO.DE: Wie kam es denn überhaupt dazu, dass sie für dieses Duell ausgewählt wurden?
Neymeyr: Die Redaktion wollte einen Bischof haben und dann hat sie vermutlich an die berühmte Gloriosa in Erfurt gedacht, die ja noch berühmter ist als der dicke Pitter in Köln. Und sie hatten Glück, dass ich an diesem Tag auch konnte. Die Sendung wurde nachmittags in Berlin aufgezeichnet. Und das hieß dann, dass ich einen ganzen Tag dafür Zeit haben musste.
DOMRADIO.DE: Letztlich hat Annika Sie mit vier zu eins geschlagen. Wie haben Sie sich denn in der Sendung gefühlt? Hat Ihnen das trotz der Niederlage Spaß gemacht?
Neymeyr: Ja, es hat mir Spaß gemacht. Ich habe die Niederlage auch gut verkraften können, weil Annika und ihre Geschwister eifrige Messdiener sind. Denen überlasse ich sowieso gerne einen Triumph.
DOMRADIO.DE: Kennen Sie sich auch sonst gut mit Kirchenglocken aus oder mussten Sie sich wirklich intensiv auf die Sendung vorbereitet?
Neymeyr: Nein, ich habe mich da schon anhand der 50 Glockentöne, die ich hatte, gut vorbereitet. Wenn ich mich wirklich gut mit Glocken auskennnen würde, hätte ich das wahrscheinlich nicht gemacht, weil ich gewusst hätte, wie schwer die zu unterscheiden sind. Ich habe als Bischof nicht mehr so viel mit Glocken zu tun. Manchmal darf ich Glocken weihen, aber bevor ich Weihbischof in Mainz wurde, war ich Gemeindepfarrer und da hatte ich mich natürlich immer um die Glocken im Kirchturm zu kümmern.
Das Interview führte Gerald Mayer.