Kirchenmusiker rufen Chöre zu bundesweiter Friedensaktion auf

"Klangvoll vereint für Frieden und Demokratie"

Zur bundesweiten Aktion für Frieden, Toleranz, Hoffnung und Demokratie rufen katholische Kirchenmusiker und ihre Verbände auf. Chöre und Musiker sollen ihre Stimmen gegen Rassismus und jede Form von Menschenfeindlichkeit erheben.

Symbolbild Chorsängerinnen und Chorsänger mit Notenblatt / © PIGAMA (shutterstock)
Symbolbild Chorsängerinnen und Chorsänger mit Notenblatt / © PIGAMA ( shutterstock )

Der Diözesankirchenmusikdirektor im Bistum Aachen und Mitinitiator der Aktion Michael Hoppe hoffe, "dass sich viele Menschen an dieser Aktion beteiligen, um ein kraftvolles Zeichen der Solidarität zu setzen". Dabei sei es egal, aus welcher Stilrichtung die Musik stammt. Allein im Bistum Aachen seien bereits rund 40 Veranstaltungen geplant.

Diözesankirchenmusikdirektor Michael Hoppe, Aachen / © Andreas Steindl (Bistum Aachen)
Diözesankirchenmusikdirektor Michael Hoppe, Aachen / © Andreas Steindl ( Bistum Aachen )

"Wir erleben eine Gesellschaft, die immer weiter auseinanderdriftet. Dabei kommt es doch auf den Zusammenhalt an", sagte Hoppe. Genau das wolle die Initiative "Kirchenmusik: klangvoll vereint für Frieden und Demokratie" zeigen. Beteiligt sind das Bistum Aachen, die Arbeitsgemeinschaft der Ämter und Referate für Kirchenmusik der Diözesen Deutschlands (AGÄR) und der Allgemeine Cäcilienverband für Deutschland (ACV).

Geschichtsträchtiges Datum

Haltung zu zeigen sei umso wichtiger in einer Zeit, in der Frieden und Demokratie gefährdet seien, betonte Hoppe. Als Veranstaltungsdatum sei bewusst der Vorabend des 9. November gewählt worden, mit dem geschichtsträchtige Ereignisse wie der Hitlerputsch 1923, die Reichspogromnacht 1938, aber auch der Fall der Berliner Mauer 1989 verbunden seien. An diesem Abend sollten Chöre und Ensembles an verschiedenen Orten als großer Friedenschor die verbindende und friedensstiftende Kraft der Musik demonstrieren.

Reichspogromnacht

Mit der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 gingen die Nationalsozialisten zur offenen Gewalt gegen die jüdische Minderheit im Reich über. Es brannten Synagogen, jüdische Geschäfte, Wohnungen wurden verwüstet und jüdische Bürger misshandelt. Drei Jahre vor Beginn der systematischen Massendeportationen und nach zahlreichen rechtlichen Diskriminierungen erhielt die Verfolgung der Juden mit den Ausschreitungen einen neuen Charakter.

Zerstörte Fenster der Kieler Synagoge nach der Reichspogromnacht (Foto von 1938) / © Stadtarchiv Kiel/Stadtarchiv_kiel (dpa)
Zerstörte Fenster der Kieler Synagoge nach der Reichspogromnacht (Foto von 1938) / © Stadtarchiv Kiel/Stadtarchiv_kiel ( dpa )
Quelle:
epd