Kloster Helfta feiert 25-jähriges Bestehen

Jubiläum in schwierigen Zeiten

Im Mittelalter war Kloster Hefta das Zentrum der christlichen Frauenmystik. Im Zuge der Reformation wurde es aufgelöst. Nach der Wende kam es wieder in kirchlichen Besitz. Vor 25 Jahren wurde das Kloster neugegründet.

Die Außenanlage, das Herrenhaus, des Klosters Sankt Marien zu Helfta bei Eisleben am 1. Dezember 2015 / © Bertram Bölkow (KNA)
Die Außenanlage, das Herrenhaus, des Klosters Sankt Marien zu Helfta bei Eisleben am 1. Dezember 2015 / © Bertram Bölkow ( KNA )

Das Zisterzienserinnen-Kloster Helfta feiert am Sonntag den 25. Jahrestag seiner Neugründung. Es war im 13.
Jahrhundert Zentrum mittelalterlicher Frauenmystik mit den prominenten Ordensfrauen Mechthild von Magdeburg, Gertrud von Helfta und Mechthild von Hakeborn.

Zum Jubiläum werden Magdeburgs katholischer Bischof Gerhard Feige und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) erwartet. In dem nahe Eisleben gelegenen Kloster leben noch sieben Ordensfrauen. Ende September war bekannt geworden, dass der Betreiber des angrenzenden Hotels Klosterpforte Insolvenz angemeldet hat. Seit dem 1. Oktober ist der Betrieb eingestellt.

Säkularisiert im 16. Jahrhundert

Das Zisterzienserinnen-Kloster wurde ursprünglich 1229 auf Schloss Mansfeld gegründet und siedelte 1258 nach Helfta über. In den politischen Wirren des Bauernkriegs wurden die Nonnen aus Helfta vertrieben und das Kloster 1542 säkularisiert; im Anschluss wurde das Klostergelände über Jahrhunderte hinweg landwirtschaftlich genutzt.

Der Verband der Freunde Helftas kaufte das Kloster nach dem Ende der DDR und übertrug es dem Bistum Magdeburg. In den folgenden Jahren entstanden auf Spendenbasis Kirche, Konventsgebäude und Gästehaus.
Seit 1999 leben im Kloster wieder Ordensfrauen.

Zisterzienser und Trappisten

Die Zisterzienser gehören zu den strengsten Orden der katholischen Kirche. Benannt ist der benediktinische Reformorden nach dem 1098 gegründeten Kloster Citeaux bei Dijon. Die hierarchisch-feudale Gliederung unter ein Mutterkloster wie Cluny lehnten die Zisterzienser ab; jedes Kloster ist völlig selbstständig.

Die Betonung von Handarbeit, Bodenkultur, Rodung und Landwirtschaft gaben dem Orden nicht zuletzt eine große Bedeutung bei der deutschen Ostsiedlung. Ortsbezeichnungen wie "-roda" oder "-rod" (Volkenroda, Himmerod) deuten oft auf Zisterzienser-Gründungen hin.

Zisterzienser-Mönche: Die Trappisten sind aus ihnen hervorgegangen / ©  Katharina Ebel (KNA)
Zisterzienser-Mönche: Die Trappisten sind aus ihnen hervorgegangen / © Katharina Ebel ( KNA )

 

Quelle:
KNA