Im Anschluss daran gebe das Gremium Auskunft darüber, ob es seine Arbeit fortsetze oder erst auf die Nachbenennungen warte, so das Erzbistum.
Die Kommission soll die Aufarbeitung von Missbrauch in Deutschlands mitgliederstärkster Diözese steuern.
Rückzug von zwei Mitgliedern
Zu Wochenbeginn hatten der Staatsrechtler Stephan Rixen und die ehemalige nordrhein-westfälische Staatssekretärin Marion Gierden-Jülich ihre Mitgliedschaft in der Kommission niedergelegt.
Rixen begründete dies mit Zweifeln an der Unabhängigkeit des Gremiums, das nach seinem Eindruck den in die Kritik geratenen Kardinal Rainer Maria Woelki schützen wolle. Gierden-Jülich erklärte, die besondere Situation im Erzbistum Köln mache eine sachbezogene Auseinandersetzung im Aufarbeitungsprozess nahezu unmöglich.
Rixen und Gierden-Jülich waren von der NRW-Landesregierung für die Kommission bestimmt worden, in der auch Betroffene und vom Bistum bestimmte Vertreter mitwirken. Die Zusammensetzung geht auf eine Vereinbarung der Kirche mit dem früheren Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, zurück.
Landesregierung bedauert Rückzug
Die Landesregierung bedauerte den Rückzug ihrer Kandidaten aus dem Gremium. Denn sie halte eine Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs für dringend erforderlich, sagte ein Sprecher der Staatskanzlei der KNA. Sie bereite deshalb auch die Benennung neuer unabhängiger Experten vor.
Zudem will die Landesregierung eine Vernetzung zwischen den Aufarbeitungskommissionen in den fünf NRW-Bistümern anregen.
Aufarbeitung bleibt Ziel
Ziel sei ein besseres gemeinsames Verständnis der Grundlagen einer unabhängigen Aufarbeitung, so der Sprecher. "Sollten sich aus diesen Gesprächen mit den Aufarbeitungskommissionen Anregungen für eine Verbesserung der Aufarbeitungsstrukturen ergeben, so wird die Landesregierung damit an die Bistümer und die Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs herantreten."