Kölner Caritas unterstützt Eltern bei Alltagssorgen

Internationaler Tag der Familie

Nicht nur zum Internationalen Tag der Familie, sondern an allen Tagen im Jahr fordert die Caritas eine auf Familien ausgerichtete Politik und Arbeitswelt. Einblick in die Hilfe der Caritas vor Ort gibt Andrea Domke.

Familie beim Spaziergang (dpa)
Familie beim Spaziergang / ( dpa )

domradio.de: Sie kümmern sich um Internationale Familien - vielleicht erzählen Sie uns, was Sie genau machen?

Andrea Domke (Familienberatung des Caritasverbandes für die Stadt Köln): Wir sind eine von insgesamt zwei Erziehungsberatungsstellen des Caritasverbandes. In der internationalen Familienberatung haben die Familien überwiegend Migrationshintergrund, sie kommen bei uns aus ca. 80 verschiedenen Ländern. Ich mache die Arbeit natürlich nicht alleine, außer mir sind noch elf Berater und zwei Sekretärinnen da, die ebenso international sind. So dass bei uns außer in Deutsch auch in zehn weiteren Sprachen beraten wird.

domradio.de: Mit welchen Problemen kommen denn diese Menschen zu Ihnen?

Domke: Allgemein kommen die Familien natürlich mit Themen, die andere Familien auch haben. Zum Beispiel wenn ein Kind auffällig geworden ist in einer Kita. Dann meldet sich die Familie bei uns an. Auch vielleicht weil die Kita geraten, sich Hilfe zu suchen. Wir laden die Eltern zum Erstgespräch ein und kommen mit Ihnen ins Gespräch, um erst einmal auch zu verstehen, was könnte Ausdruck dieses Verhaltens sein oder was liegt dahinter.

domradio.de: Welche Unterschiede gibt es in der Arbeit mit internationalen Familien?

Domke: Die Themen sind ähnlich, aber was natürlich häufig dazu kommt, ist, dass es verschiedene kulturelle Hintergründe gibt. Das merkt man dann natürlich. Wir haben viele bikulturelle Familien und da muss man das einfach miteinander aushandeln - nach welchem Modell erziehen wir unsere Kinder? Da kommt es natürlich häufiger einmal zu Konflikten. Wobei ich immer sagen würde, ich würde nicht immer nur betonen, dass es ein Risiko ist, es ist auch eine ungeheure Chance, die dabei ist, wenn Kinder mit verschiedenen kulturellen Hintergründen aufwachsen.

domradio.de: Ist das heute für Sie persönlich ein besonderer Tag, wenn die Familie an einem Tag international so ins Bewusstsein rückt?

Domke: Ich finde es wichtig und gut, dass darauf geguckt wird, wir sehen ja auch viele Bedingungen in unserem Leben, wo Familien es auch schwierig haben und schwer haben. Aber es ist für uns ähnlich wie der Muttertag - ob es den Müttern danach besser geht? Ob es den Familien nach dem heutigen Tag besser geht, weiß ich nicht. Dass das Thema aber überhaupt benannt wird, ist sicherlich hilfreich.

Das Interview führte Verena Tröster


Quelle:
DR