DOMRADIO.DE: Warum wird der Dom jetzt wieder beleuchtet?
Peter Füssenich (Kölner Dombaumeister): Es gibt einen ganz wunderbaren und angemessenen Anlass: das heilige Osterfest. So ist es mit der Stadt Köln und der RheinEnergie beim Umbau besprochen worden, dass genau dieser Moment "würdig und recht" ist, den Dom wieder zu beleuchten. Das Licht kommt in die Welt, nicht nur symbolisch, sondern auch faktisch.
In der Osternacht wird der Dom wieder beleuchtet. Ab Samstag um 22.15 Uhr, pünktlich zum Gloria soll er wieder erstrahlen.
DOMRADIO.DE: Haben Sie die Beleuchtung verändert, sodass weniger Energie verbraucht wird?
Füssenich: Wir haben die Zeit der "Dunkelheit" genutzt, in welcher der Dom nicht angestrahlt wurde und haben in Zusammenarbeit mit der RheinEnergie die bisherigen Halogen-Leuchten gegen moderne LED-Technik ausgetauscht. Der gute Effekt dabei ist, dass wir zwischen 50 und 70 Prozent der Energiekosten einsparen.
DOMRADIO.DE: Monatelang war der Kölner Dom dunkel. Haben Sie dazu auch Rückmeldungen bekommen?
Füssenich: Viele haben den erleuchteten Dom zu Recht vermisst. In Absprache mit der Stadt Köln haben wir in dieser Zeit zumindest die Turm-Helme von innen beleuchtet, als Zeichen der Hoffnung und dafür, dass der Dom noch da ist. Man konnte ihn immer erahnen. Unser Wahrzeichen war immer sichtbar.
DOMRADIO.DE: Bleibt der Dom ab Ostern nachts immer beleuchtet?
Füssenich: Es ist so abgesprochen, dass der Dom ab der Osternacht wieder beleuchtet wird, die ganze Nacht hindurch bis zum Ostermorgen. Ab Ostersonntag wird dann die reguläre Dombeleuchtung wieder eingesetzt. Zu Beginn der Dämmerung schaltet sich die Beleuchtung ein und jeder kann das Wahrzeichen wieder leuchten sehen.
DOMRADIO.DE: Die Kritik an der Lichtverschmutzung wird auch immer lauter. Haben Sie dafür Verständnis?
Füssenich: Dafür habe ich großes Verständnis. Die neue Technik ermöglicht es uns, den Dom nachts "schlafen zu schicken". Das heißt, man kann auch die neue LED-Technik so einstellen, dass der Dom gedimmt werden kann. Wir können uns gut vorstellen, dass der Dom nachts ein bisschen weniger beleuchtet ist, es aber ebenfalls ganz großartig aussehen wird.
Das Interview führte Florian Helbig.