DOMRADIO.DE: Es sind noch drei Wochen bis zum Dreikönigsfest. Haben sich bei Ihnen bereits Sängerinnen und Sternsinger angemeldet?
Ursula Pies (Sternsinger-Aktion in St. Georg im Kölner Stadtteil Weiß) : Wir haben schon einige Anmeldungen bei uns. Es ist schön, dass das über die Grundschule auch geht. Dort teilen wir die Anmeldungen aus und die Kinder können diese auch bei den Lehrerinnen und Lehrern abgeben, sodass ich sie dort abhole. Für die Kinder ist es immer toll, wenn die Lehrkräfte motivieren. So sind bestimmt schon 50-60 Anmeldungen bei mir eingegangen. Aber ich freue mich auch auf mehr.
DOMRADIO.DE: Wie viele Anmeldungen brauchen Sie, um den kleinen Stadtteil Weiß komplett abzudecken?
Pies: Wir brauchen tatsächlich für unseren kleinen Stadtteil 30 Gruppen, in der sich jeweils drei bis vier Kinder befinden. Wir brauchen also 110 Sternsingerinnen und Sternsinger, sowie die jeweilige Begleitung dazu.
DOMRADIO.DE: Es ist eine große Aufgabe, so etwas zu organisieren. Sie haben gesagt, die Grundschule hilft dabei, die Kinder herbeizuschaffen. Wer ist ansonsten eingebunden und wie läuft das ab?
Pies: Es sind einige, die mithelfen. Menschen, die Gewänder nähen. Die Gewänder werden verliehen, es gehen jedoch auch manchmal welche verloren. So haben wir dieses Jahr bei der letzten Sternsinger-Aktion einige motivieren können, neue Gewänder zu nähen.
Am Tag selber ist es so, dass die Mitglieder vom Arbeitskreis für das Mittagessen sorgen und die Getränke und Mandarinen. Sie zählen auch das Geld im Beisein der Kinder, da diese das immer spannend finden. Dann haben wir andere Engagierte. Wir haben einen sogenannten königlichen Limousinendienst. Das ist unser Bus, mit dem die Kinder zu ihren Einsatzorten gebracht werden. Wenn dieser am Ende des Dorfes ist, dann diejenigen, die begleiten. Das sind meistens Eltern, manchmal aber auch Jugendliche. Am nächsten Tag folgt das Sternsinger-Dankfest. Da sind wieder einige Helferinnen und Helfer zugegen. Es ist so schön, dass das eine solche Gesamtkomposition ist.
DOMRADIO.DE: Wie stolz sind die kleinen Königinnen und Könige auf die Spenden, mit denen Sie armen Kindern helfen können?
Pies: Es sind wirklich die Kinder, die sich für andere Kinder einsetzen. Kinder für Kinder. Sie stehen mit leuchtenden Augen neben dem Zählapparat und schauen zu, wie viel Geld sie gesammelt haben. Manche haben gar keine Vorstellung, was das für Beträge sind, die sie da einnehmen.
Wir betonen, dass es auch Menschen gibt, für den ein Euro viel ist, wenn sie das in die Büchse tun. Dann gibt es auch Menschen, die 100 oder 150 Euro spenden. Es ist wichtig, den Kindern Wertschätzung zu geben, für das was sie tun. Ihnen jedoch gleichzeitig auch deutlich zu machen, dass der finanzielle Wert in der Büchse allerdings mit Straße und Region zu tun hat und nicht mit ihnen. Es ist ganz toll, wenn sie wissen, wie viel sie gesammelt haben. Es gibt auch Süßigkeiten, die sie behalten können. Stolz ist der richtige Ausdruck.
DOMRADIO.DE: Für Menschen, die noch nicht mitgemacht haben und noch keinen Besuch von den Sternsängerinnen und Sternsängern hatten. Was muss ich tun, um den Segen von ihnen zu erhalten?
Pies: Also bei uns müssen Sie in Weiß selber nichts tun, zu Hause sein, wenn die Sternsinger kommen. Jetzt ist es im Rest der Gemeinde in Rodenkirchen und Sürth so, dass die Kinder nicht alle Straßen schaffen. Da gibt es die Segensstreifen, die gibt es in den Kirchen und in anderen Gemeinden. Man kann sich im Pfarrbüro anmelden, um einen Besuch zu kommen. Das ist in jeder Gemeinde ein bisschen anders. Es ist schon eine Organisationssache.
Das Interview führte Verena Tröster.